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Infizieren sich Geimpfte häufiger mit Corona als gedacht?

Nach einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung, wie viel Prozent der Co­ro­na­pa­ti­en­t:in­nen auf der Intensivstation geimpft waren, twitterte Sahra Wagenknecht: „#Impfdurchbrüche bei Intensivpatienten höher als von #Spahn gesagt. Auch bei allen #Covid-19-Fällen im Sept waren 28 % doppelt geimpft.“ Mehrere Medien griffen das auf, mit Titeln wie „Zahl der Impfdurchbrüche stark gestiegen“.

Richtig ist:

Die Antwort auf die Kleine Anfrage war: Ursprünglich waren 1,8 Prozent der Corona-Intensivpatient:innen geimpft. In den vergangenen vier Wochen vor der Anfrage stieg der Anteil der sogenannten Impfdurchbrüche auf rund 10 Prozent.

Doch das sei nicht überraschend, sagt Reinhold Förster, Professor am Institut für Immunologie der Hochschule Hannover. Das liege an der Statistik.

Förster erklärt das mit einer Beispielrechnung: „Stellen Sie sich vor, 100 Prozent der Menschen sind geimpft und zwei kommen auf die Intensivstation. Dann sind auch 100 Prozent der Menschen auf der Intensivstation Impfdurchbrüche.“

Kein Impfstoff bietet absolute Sicherheit. Bei einer Impfung mit den mRNA-Vakzinen besteht immer noch ein Risiko von mindestens 4 Prozent, sich mit Covid-19 zu infizieren. Das Risiko steigt, je weiter die Impfung zurückliegt.

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Impfeffektivität auf 82 bis 83 Prozent, für die vergangenen vier Wochen auf unter 80. Generell gilt: Mit steigenden Fallzahlen steigt auch das Risiko für Geimpfte, sich mit Corona zu infizieren.

Rebecca Ricker

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