Von Flutkatastrophe betroffener Kreis: Ahrweiler Landrat nicht mehr im Amt

Der CDU-Mann Jürgen Pföhler scheidet krankheitsbedingt aus. Gegen den Verwaltungschef wird im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe ermittelt.

Jürgen Pföhler

Das Vertrauen der Menschen sei nicht mehr gegeben: Jürgen Pföhler, bislang Landrat von Ahrweiler Foto: Thomas Frey/dpa

BAD NEUENAHR-AHRWEILER dpa | Der Landrat des von der Hochwasserkatastrophe schwer getroffenen Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler, wird nach Angaben der CDU-Fraktion im Kreistag krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt, „sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich“, heißt es in der bereits am Montag veröffentlichten Erklärung der Fraktion. Um einen Rücktritt gehe es seiner Kenntnis nach nicht, sagte CDU-Kreisgeschäftsführer Michael Schneider am Dienstag.

In der Erklärung der Fraktion hieß es, das Vertrauen der Menschen im Kreis sei nicht mehr gegeben. „Der Kreis Ahrweiler benötigt in der aktuellen Situation in seiner Führung einen unbelasteten personellen Neuanfang, denn die Herausforderungen der kommenden Jahre werden viel Kraft und Einsatz fordern. Dies setzt Vertrauen der Bevölkerung in die politisch Verantwortlichen voraus.“

Nach Angaben einer Kreissprecherin ist der Landrat seit dem 11. August krankheitsbedingt nicht im Dienst. Pföhler selbst äußerte sich zunächst nicht.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe von Mitte Juli gegen den Landrat und ein weiteres Mitglied des Krisenstabes. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers.

Durch die Katastrophe fanden laut Staatsanwaltschaft nach derzeitigem Stand 141 Menschen den Tod, über 700 Menschen wurden verletzt.

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