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31 Millionen Euro für den guten Ruf

FINANZKRISE Für einen Kreditausfall durch die Lehman-Pleite zahlte die HSH Nordbank an die US-Investmentbank Goldman Sachs – dabei hatte diese die Summe nicht fristgerecht eingefordert

Die Nordbank wollte es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lassen

Die Zweifel an den Geschäftspraktiken der HSH Nordbank haben neue Nahrung erhalten. Wie Sprecher bestätigten, hat das halbstaatliche Geldinstitut im November 2008 umgerechnet 31 Millionen Euro an die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs überwiesen – obwohl es dazu nicht verpflichtet war.

Nach Recherchen des NDR ging es dabei um ein Geschäft, mit dem sich Goldman Sachs gegen Kreditausfälle bei der Investmentbank Lehman Brothers abgesichert hatte. Lehman ging im September 2008 pleite, die HSH Nordbank hätte für den Schaden aufkommen müssen. Jedoch versäumte es Goldman Sachs drei Wochen lang, das Geld einzufordern. Damit seien auch die Ansprüche von Goldman Sachs an die Nordbank verfallen, urteilten deren Hausjuristen und eine Anwaltskanzlei. Trotzdem zahlte die Nordbank.

Man habe es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lassen wollen, teilte die Nordbank mit. Etwaige Marktgerüchte, das Institut könne Versicherungsansprüche nicht erfüllen, hätten „schweren Schaden für die Reputation und die Refinanzierung der Bank haben können“, sagte Nordbank-Sprecher Rune Hoffmann.

„So geht man nicht mit Steuergeldern um“, sagt Peter Tschentscher von die Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion. Unter Bankern und Juristen sei es unüblich, Rechtspositionen aufzugeben. Ihm mache Sorgen, dass das teure Zugeständnis im Vorstand entschieden, nicht aber dem Aufsichtsrat vorgelegt worden sei. Der SPD-Mann fragt sich, „wie leichtfertig die Bank in anderen Fällen gehandelt hat“.

Auch Markus Dufner vom Dachverband der Kritischen Aktionäre hält es für ungewöhnlich, dass bei einer solchen Entscheidung der Aufsichtsrat nicht eingeschaltet wurde. Sicher trage die Reputation zum Unternehmenswert bei. Die Goodwill-Entscheidung der Manager zu Lasten der Aktionäre erfüllt ihn aber mit Misstrauen: „Normalerweise“, sagt Dufner, „geben die sich beinhart.“  (dpa/ap/knö)

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