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Am meisten gelitten haben die bislang fast 90.000 Toten. Danach ihre Angehörigen. Danach Ärzte und Pflegekräfte auf den Intensivstationen.
Nicht die Jugendlichen.
War ja klar, dass sich die verbitterte Mimimi-Fraktion hier wieder in den Kommentaren breitmacht.
Ihr seid alt. Ihr habt's hinter euch. Statt neidisch auf die Jugend zu sein, könntet ihr euch doch ein bisschen für sie mitfreuen und ihnen was gönnen.
@36976 (Profil gelöscht) Ja, die Alten; diese Spaßbremsen; hören einfach nicht auf zu denken! Und sind dann noch kritisch!
@Beate Homann Geht nicht gegen alte Menschen
Es geht um verbitterte und missgünstige Menschen die feixen wenn die jüngeren Leute sich nicht ausleben können. Diese sind hochgradig unsympathisch
Feiern statt Schule, echt jetzt?? Schueler:innen haben wirklich unter Corona gelitten, wobei sie immerhin nie wirklich Angst um ihr Leben haben mussten, sie nicht Tag und Nacht in den Kliniken gekaempft haben, und eine berufstaetige Alleinerziehende sicherlich auch groessere Probleme als fehlende Parties hatte. Trotzdem, Schueler:innen haben gelitten, weil ihnen unsere Gesellschaft gezeigt hat, dass Kneipen und Urlaub eben wichtiger sind als Schulen, die man eben mal schliessen kann, obwohl sie technologisch Jahrzehnte hinterher sind. Aber wer jetzt das vor allem das Recht auf Party propagiert, der signalisiert nur, dass Kneipen wirklich wichtiger sind als Schulen, und in dem Fall haben die Jugendlichen eben auch nicht gelitten...
Was ist leid? Ist leid, nicht mehr hemmungslos saufen gehen zu können? Ist leid, alleine ohne angehörige am atemgerät zu krepieren? Interessante frage, wer am meisten gelitten hat..
Ja, klar, mit einer Ballermann-Party auf der Schanze endlich den ganzen Frust über dieses verdammte Eingesperrtsein wegtanzen und wegtrinken! Endlich die Wut über die nun so grell sicht- und fühlbare Kinder- und Jugendfeindlichkeit in Deutschland rauslassen! Dafür hat der Redakteur Jan Kahlcke vollstes Verständnis . Aber er denkt sich die Party leider nur als Ventil, für das er natürlich vollstes Verständnis hat! Er war ja auch mal jung! Es wäre doch mal was, wenn die feiernden Massen sich nicht nur die Hirne vollsaufen, sondern auch artikulationsfähig blieben und - vielleicht ist das old school-mäßig gedacht- einen gemeinsamen Protest auf die Straße brächten...Ein weiterer Artikel in der heutigen taz zeigt, was notwendig ist: Jakob Hein: Mehr Missachtung geht nicht - Wie die Gesellschaft in der Coronakrise mit Kindern und Jugendlichen umgeht, ist skandalös!!!
Große Batteriespeicher werden wichtiger für die Energiewende. Laut einer Studie verfünffacht sich ihre installierte Leistung in den nächsten 2 Jahren.
Jugendliche müssen endlich feiern dürfen: Right to party
Die Jugend hat unter Corona am meisten gelitten. Jetzt muss sie jung sein und entsprechend leben dürfen, statt schon wieder gegängelt zu werden.
Sollten lieber die Schulen räumen: Polizist:innen im Hamburger Schanzenviertel Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Ich geb’s zu: Ein wenig mulmig war auch mir zumute auf dem Schulterblatt am frühen Freitagabend der vergangenen Woche. Ich mochte meine Maske nicht abnehmen, so brechend voll war es. Dabei hatte die erste Partynacht in der Schanze noch nicht mal angefangen. Und als ich mein Rad am Sonntagmorgen durch abertausende Glassplitter wieder zum Büro steuerte, dachte ich tatsächlich einen Moment lang: Vielleicht war der Lockdown gar keine so schlechte Sache?
Aber wenn die jungen Leute nach Monaten des Eingesperrtseins nichts weiter tun, als Flaschen auszutrinken und sie hinterher zu zerdeppern – müssen wir dann nicht dankbar sein? Es herrschte in den vergangenen Wochen breiter Konsens darüber, dass die Jungen die Verlierer der Pandemie sind: Sie haben so viel verpasst, für das sie nun großzügig entschädigt werden sollten – mit Lernferien, Nachhilfepaketen, Notenrabatten oder verlängerten Regelstudienzeiten.
Dabei haben sie vor allem Zwischenmenschliches verpasst: Rumhängen mit Gleichaltrigen, Quatsch machen, Demos, Kino, Körperkontakt, Drogenerfahrungen – was eben so dazugehört zum Erwachsenwerden. Für all das kann die Politik keinen Ersatz schaffen. Das holen sich die Jugendlichen selbst zurück.
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) redete dem Partyvolk zunächst fast kumpelhaft ins Gewissen: „Was sich am Wochenende in der Schanze abgespielt hat, war total daneben.“ Gefolgt von einer Drohung: „Wir werden im Senat über Maßnahmen beraten müssen, wenn sich die Lage nicht durch Einsicht entspannt.“ Gesagt, getan: Bevor die jungen Menschen Einsicht zeigen konnten, verbot der Senat auf ganz St. Pauli und in der Schanze den Außer-Haus-Verkauf und sogar das „Mitführen“ von Alkohol nach 20 Uhr. Den gibt’s dann nur noch in der Innengastronomie, die bizarrerweise am gestrigen Freitag wieder öffnen durfte – für alle, die sich’s leisten können.
Coronaverbote könnten auch künftig für Ordnung sorgen
Fegebank gab zwischen den Zeilen auch einen deutlichen Hinweis darauf, dass man mit den in der Pandemie erprobten Mitteln auch in Zukunft für Ordnung in der Stadt sorgen könnte: „Das ist nicht nur ein Problem für die Eindämmung der Pandemie, sondern auch für die Menschen, die in der Schanze leben“, teilte sie mit.
Tatsächlich gibt es kaum einen Grund, Treffen an der frischen Luft zu unterbinden: Beim Raven im Florapark ist die Infektionsgefahr viel geringer als in den vollgepackten Klassenzimmern, in denen viele Jugendliche jetzt wieder sitzen – ohne Belüftungsgeräte, mit überwiegend ungeimpften Lehrkräften, die zwischen den Klassen hin und her springen. Und das drei Wochen vor den Sommerferien, wo fast alle Noten schon feststehen.
Man möchte den Kindern zurufen: Schwänzt die Schule und geht lieber feiern! Diesmal stimmt der Beastie-Boys-Klassiker wirklich: „You gotta fight for your right to party!“
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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