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Warnung vor Kollaps

RKI-Präsident Wieler plädiert für eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen

Von Tobias Schulze

Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler haben am Freitag vor den Folgen der zunehmenden Corona-Infektionen gewarnt. Wieler sagte, wenn die Schutzmaßnahmen nicht verschärft würden, seien in Zukunft 100.000 Neuinfektionen pro Tag möglich. Spahn (CDU) sagte: „Wenn das ungebremst weitergeht, laufen wir Gefahr, dass unser Gesundheitssystem im Laufe des Aprils an seine Belastungsgrenze kommt.“

Der Gesundheitsminister forderte die Landesregierungen auf, die sogenannte Coronanotbremse ab einer Inzidenz von 100 „wie vereinbart konsequent zu ziehen“. Bei den vergangenen Bund-Länder-Konferenzen hatten die Regierungen eigentlich beschlossen, ab diesem Wert Lockerungsschritte rückgängig zu machen. Einzelne Länder wollen sich allerdings nicht an diese Absprache halten. So sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag, es sei „kein gangbarer Weg, jetzt wieder alles zurückzudrehen“.

Zudem appellierte Spahn an die Länder, Modellprojekte mit Öffnungen für negativ getestete Menschen nur in Regionen mit niedrigen Inzidenzen durchzuführen. Das Saarland beispielsweise plant ein solches Projekt landesweit, es soll nach Ostern starten, allerdings nur bei einer Inzidenz unter 100.

Bundesweit ist die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen am Freitag erneut gestiegen. Das RKI meldete 21.573 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Der 7-Tage-Mittelwert liegt um 25 Prozent höher als vor einer Woche. Daten aus einzelnen Ländern deuten daraufhin, dass nur ein Teil dieses Anstiegs auf die zunehmende Zahl der Schnelltests zurückzuführen ist. Auf Intensivstationen werden derzeit 3.334 Covid-9-Patient*innen behandelt (13 Prozent mehr als in der Vorwoche), die Zahl der Verstorbenen pro Tag ist am Freitag aber leicht gesunken.

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