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Asse-Gegner machen mobil

Bürgerinitiativen wollen eine Atommüll-Konditionierungsanlage am Bergwerk Asse verhindern

Die Bürgerinitiativen verlangten einen wissenschaftlich tragfähigen Vergleich verschiedener Standorte

Bürgerinitiativen haben massive Bedenken gegen den Bau einer Atommüll-Konditionierungsanlage am maroden Bergwerk Asse im Kreis Wolfenbüttel angemeldet. Eine derartige Atommüll-Fabrik werde erhebliche Mengen radioaktiver Teilchen freisetzen, sagte Andreas Riekeberg vom Asse-2-Koordinationskreis am Dienstag. Er äußerte sich mit Blick auf ein für diesen Freitag (12. Februar) angesetztes Gespräch von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) und Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth aus Berlin mit politischen Vertretern aus der Asse-Region über die Planung neuer Atomanlagen.

Der Betreiber des Atommülllagers Asse II, die Bundesgesellschaft für Endlagerung, will unmittelbar neben dem Bergwerk ein Zwischenlager für den zu bergenden Müll und eine Konditionierungsanlage errichten. In dieser sollen die radioaktiven Abfälle neu verpackt und für die spätere Lagerung „konditioniert“ werden. Die Bundesregierung hat dem Vorhaben zugestimmt.

Beide Anlagen führten zu einer Dauerbelastung der anwohnenden Bevölkerung durch Radionuklide wie radioaktiven Wasserstoff und radioaktiven Kohlenstoff, sagte Riekeberg. Diese würden von Menschen und anderen Lebewesen aufgenommen und im Körper eingelagert, bis sie unter Abgabe von Radioaktivität zerfielen. Dabei könnten sie Zellen und Erbgut zerstören.

Die Bürgerinitiativen verlangten einen wissenschaftlich tragfähigen Vergleich verschiedener Standorte für das geplante Zwischenlager mit Atommüll-Konditionierungsanlage, sagte Manfred Kramer von der Gruppe „Vahlberger Asse-Aktivisten“. Dabei müssten auch asseferne Standorte mit größeren Abständen zur Wohnbebauung von mindestens vier Kilometern mit einbezogen werden, zum Beispiel auf bundeseigenen Liegenschaften. Bislang gebe es einen solchen Vergleich nicht.

„Neue Atomanlagen sollten nicht in der Nähe von Dörfern errichtet werden – und schon gar nicht nur etwa einen Kilometer von Wohnhäusern entfernt“, hieß es weiter. Das Atommülllager Asse liegt in direkter Nachbarschaft zur Ortschaft Remlingen.(epd)

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