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SPD fordert kleinere Impfgruppen

Um Impfvergabe-System zu entlasten, will SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf Altersgruppen differenzieren

„Es gehtvor allem darum, dass man die Menschen nicht frustriert“

Dirk Kienscherf, SPD-Fraktionschef

Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf hat sich für eine differenziertere Alterseinteilung bei der Impfberechtigung ausgesprochen. Um den Ansturm auf die Impftermine zu begrenzen und eine Überlastung der Hotlines zu vermeiden, sollten nur jeweils zwei oder drei Jahrgänge in die Impfzentren gerufen werden, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit sind alle über 80-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Danach soll die Gruppe der über 70-Jährigen folgen.

„Das sind immer sehr, sehr große Gruppen“, sagte Kienscherf. „Bei den über 80-Jährigen sind es hier in Hamburg rund 110.000, in der nächsten Gruppe werden es fast 150 000 sein. Das heißt, vor dem Hintergrund des knappen Impfstoffes haben wir einen wahnsinnigen Run auf diese Hotlines.“

Die geburtenstärksten Jahrgänge kämen dabei erst noch. „Deshalb muss man sich doch fragen: Bekomme ich nicht einfach schon eine Entspannung hin, wenn ich die Altersgruppen stärker differenziere?“, fragte Kienscherf. Eine Änderung der Einteilung könne aber nur der Bundesgesundheitsminister anstoßen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende äußerte sich auch kritisch zum Terminvergabesystem der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, das in Hamburg genutzt wird und Anfang der Woche erneut wegen Überlastung für Verärgerung gesorgt hatte. „So wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen“, sagte Kienscherf. „Es geht da um Kundenfreundlichkeit, es geht um Servicequalität und es geht vor allem darum, dass man die Menschen nicht frustriert.“ Deshalb müssten auch die Kapazitäten erhöht werden.

Am Freitag sei die Impfterminvergabe Thema bei Gesprächen zwischen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den Ressortchefs der betroffenen Länder, sagte Kienscherf. Den Vorschlag seiner Fraktion habe er deshalb mit Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) besprochen. (dpa)

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