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Luxemburg/Liebknecht-GedenkenGedenken verschiebt sich

Die Linke erinnert an Luxemburg und Liebknecht wegen Corona erst im März. Eine Entscheidung über die LL-Demo ist aber noch nicht gefallen.

Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedirchsfelde Foto: dpa

Berlin taz | Das traditionelle Gedenken an die 1919 von reaktionären Freikorps ermordeten KommunistInnen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht findet dieses Jahr nicht wie gewohnt am zweiten Januar-Sonntag statt. Die Berliner Linke, Organisatorin von Gedenken und Kranzniederlegung an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, verschiebt die Veranstaltung aufgrund der Coronapandemie auf den 14. März, wie Landesgeschäftsführer Sebastian Koch der taz bestätigte.

Der Parteivorstand habe die Entscheidung am vergangenen Mittwoch getroffen und den Mitgliedern kommuniziert, so Koch. Negative Reaktionen aus der Basis habe es keine gegeben. An dem Gedenken nehmen jedes Jahr Tausende, vor allem ältere Menschen teil. Viele von ihnen dürften zur Coronarisikogruppe gehören. Die Absage am Termin um den Todestag ist die erste seit 2000, als eine Bombendrohung für eine Verschiebung um eine Woche sorgte.

„Wir hoffen, dass wir das Gedenken am 14. März nachholen können“, so Koch. Dies sei im engen Kalender der Kandidatenaufstellung der Partei für Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahlen der einzige freie Sonntag und zugleich neun Tage nach Rosa Luxemburgs 150. Geburtstag. Die Veranstaltung für diesen Termin sei bereits angemeldet und bestätigt. Für den kommenden Sonntag hatte der Bezirk Lichtenberg bereits zuvor die Stände von linken Verlagen und Organisationen auf dem Vorplatz des Friedhofs aufgrund der Pandemiebestimmungen untersagt.

Unklar ist derweil, ob die Demonstration linker Gruppen wie der Deutschen Kommunistischen Partei wie geplant stattfinden wird. Das Bündnis will am Montagabend darüber beraten. Beteiligte Gruppen zeigten sich nach Informationen der taz über die Absage der Linken ohne Hinweis auf das eigenständige Demobündnis irritiert. Ein Hygienekonzept sei längst erarbeitet; eine Absage sei weder zwingend noch politisch sinnvoll.

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