Rechtsstreit um Film „Keinohrhasen“: Autorin darf die Einnahmen sehen
Anika Decker, Drehbuchautorin von „Keinohrhasen“, gewinnt vor Gericht gegen Til Schweiger. Sie darf erfahren, wie viel der Film eingespielt hat.
Dafür habe Decker niedrige bis mittlere Beträge im fünfstelligen Bereich erhalten, hatte die FAS Mitte Oktober berichtet. Am Gewinn sei sie aber nicht weiter beteiligt worden. „Keinohrhasen“ hatte allein im Kino 70 Millionen Euro eingespielt, „Zweiohrküken“ gut 41 Millionen Euro.
Decker geht nun in einer sogenannten Stufenklage gegen Schweiger vor. Zunächst wollte sie erreichen, dass seine Produktionsfirma Barefoot Films und der Verleih Warner Bros. offenlegen müssen, wie viel sie durch die verschiedenen Auswertungsbereiche – also etwa DVD, Pay-TV und Streamingdienste, eingenommen haben. Dem gab das Berliner Gericht nun statt.
Im nächsten Schritt könnte es um die Frage der angemessenen Vergütung gehen. Decker stützt sich auf den „Fairnessparagrafen“ im Urheberrecht. Er sieht eine Nachvergütung vor, wenn die ursprünglich vereinbarte Honorierung und die später erzielten Erträge in auffälligem Missverhältnis stehen.
Die Zivilkammer 15 des Landgerichts begründete die Entscheidung einer Mitteilung zufolge damit, dass wegen des überdurchschnittlichen Erfolgs der beiden Filme Anhaltspunkte für einen möglichen Anspruch der Klägerin auf weitere Beteiligung bestünden. Dabei könne es offenbleiben, ob die Klägerin Alleinautorin der Drehbücher oder lediglich Mitautorin sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Autobranche in der Krise
Kaum einer will die E-Autos
Ungelöstes Problem der Erneuerbaren
Ein November voller Dunkelflauten
Bürgergeld-Empfänger:innen erzählen
„Die Selbstzweifel sind gewachsen“
Abschiebung von Pflegekräften
Grenzenlose Dummheit
113 Erstunterzeichnende
Abgeordnete reichen AfD-Verbotsantrag im Bundestag ein
Plan für Negativ-Emissionen
CO2-Entnahme ganz bald, fest versprochen!