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Hamburger Ausgeh-Hotspots auf BewährungGeduldflasche leer

Geht es am Wochenende trotz Coronagefahr wieder zu hoch her, drohen Teilen St. Paulis und des Schanzenviertels strenge Maßnahmen.

Einzige Lösung Polizei? Im Schanzenviertel feiern viele auf wenig Raum Foto: Jonas Walzberg/dpa

Hamburg taz | Wie ein überlagertes Bier beim Öffnen schon mal unkontrolliert aus seinem Behältnis schäumt, ist in Hamburgs Ausgeh-Hotspots ein Sommerlochthemenmonster wieder aufgetaucht: das Cornern.

Unter den Bedingungen des Infektionsschutzes, der Abstands- und Maskenregeln ist natürlich mehr Brisanz im Spiel bei Ansammlungen trinkwilliger, nicht immer auch -fester Menschen. Die Große Freiheit wurde am vergangenen Wochenende zweimal von der Polizei abgeriegelt, so voll war es. Im Schanzenviertel griff man bereits davor zum Außer-Haus-Alkoholverkaufs-Verbot.

Draußen trinken auf Bewährung

Zugangskontrollen und eine noch rigorosere Beschränkung des Flaschenbierstraßenhandels könnten kommende Woche aus den Schubladen insbesondere der Altonaer – mithin für das Schanzenviertel zuständigen – Bezirkspolitik gezogen werden, sollten sich die unkontrollierten Szenen wiederholen.

Nun soll hier nicht schöngeredet werden, was sich etwa gegenüber der Roten Flora so alles zugetragen hat – sehr wohl aber Kritik geübt am zuverlässig aus (nahezu) dem ganzen politischen Hufeisenrund erklingenden Ruf nach der Polizei. Auch wenn die Anwohner­initiative Schanze dann wieder böse twittern muss.

Andere setzen auf Vermittlung

Denn bei allem nachvollziehbaren Genervtsein über die „Ballermannisierung“ – die natürlich lange vor der nun als Hilfsargument herangezogenen Seuchenbekämpfung losging: Was ist eigentlich geworden aus dem links der Mitte eben noch populären Ansatz, ans Gute im Trinkenden zu glauben? Also an seine Einsichtsfähigkeit – und entsprechende Ansprache? Die Begeisterung für Uniformen darf gerne der CDU überlassen bleiben.

Andernorts, zuerst in Mannheim vor zwei Jahren, hat man zur Deeskalation eine eigene Position geschaffen: den „Nachtbürgermeister“. Der soll Ansprechpartner für Beschwerden sein und eine Art Schnittstelle zwischen Feiernden, Gastronom*innen und der Verwaltung. Ach ja, auch den Anwohner*innen steht so jemand natürlich zur Verfügung. Auch in Göttingen und in Osnabrück, unter anderem, wird derzeit darüber diskutiert, so etwas zu installieren.

Also: Her mit einem Nachtbürgermeister für Kiez und Achidi-John-Piazza – und dafür kann eigentlich nur einer zurückgeholt werden an die Stätte nie wieder erreichter Wirkung: Ole „Maskomat“ von Beust.

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1 Kommentar

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  • und von was soll der kiez leben?ohne touris ist landunter ,ähnlich wie in berlin!ist doch ein klarer trend: weg von den produzierenden hinzu konsumierenden.