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Kommentar von Gernot Knödler über Salz in der WeserUmweltschutz statt Panikreaktionen

Der Firma K+S geht es schlecht: Sie ist stark verschuldet, der Kali-Preis ist ebenso abgestürzt wie der Aktienkurs. Dass die Konzernführung unter solchen Umständen nervös wird, ist verständlich. Sie sollte sich aber nicht zu Panikreaktionen hinreißen lassen, wie bei dem Genehmigungsantrag für die Salzeinleitungen in Werra und Weser der kommenden Jahre.

Eine Panikreaktion ist, wenn man vor Angst die Augen schließt und so tut, als gäbe es bestimmte Sachverhalte in der Wirklichkeit nicht. Bis 2028 muss der Konzern seine Salzeinleitung so weit drosseln, dass im Flusseinzugsgebiet der Weser ein guter ökologischer Zustand erreicht ist. Die Frist, die die EU dafür gesetzt hat, ist damit bereits aufs Äußerste ausgereizt.

Wie er es in anderen Bereichen hoffentlich auch tut, müsste sich der K+S-Konzern nicht nur ein Ziel, sondern auch Zwischenziele setzen – und das tut er nur höchst unzureichend. Was erwartet K+S? Dass die Länder einfach die Augen zumachen und für den Konzern Strafe an die EU zahlen?

Sicher ist das ein Konflikt, den man niemandem entscheiden zu müssen wünscht: hier ein paar Tausend Arbeitsplätze und Wertschöpfung in einer strukturschwachen Region, dort eine drohende Strafe und vor allem die Schädigung der Umwelt.

Dass Umwelt in Zeiten eines dramatischen Artensterbens und der Bedrohung des Grundwassers durch Nitrat ein bedeutendes Thema ist, hat K+S an sich begriffen. Wertschöpfung und Umweltschutz schlössen einander nicht aus, versichert das Unternehmen auf seiner Webseite und verspricht, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Das sollte es auch, schließlich beutet es nicht nur eine öffentliche Ressource aus – das Kali – sondern lagert auch noch einen Teil der Kosten aus – eben an die Umwelt.

Aber ganz so scharf ist der oben geschilderte Konflikt zum Glück nicht. K+S kann ja nachbessern. Dafür braucht der Konzern aber einen ehrgeizigen Plan und keine Ausrede.

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