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Brot und Fische

Eine Sommeruniversität soll aufmerksam machen für nachhaltige Fischerei und Landwirtschaft im Ostseeraum

„Brot und Fisch – Leben für die Ostsee“ lautet das Motto einer Veranstaltung der Nordelbischen Kirche, die diese Woche ins schleswig-holsteinische Ratzeburg locken soll. Ostsee-Gastronomie? Neues Testament? Nein, eine Sommeruniversität, die sich für nachhaltige Fischerei und Landwirtschaft – daher der Name – stark machen will. Das Programm ist bunt gemischt und erfreut mit Veranstaltungstiteln wie „Der Fisch in der Ostsee und seine Probleme“ oder „Fischerei und internationale Beziehungen zur Wikingerzeit“. Andere Experten beleuchten „die Situation der Küstenfischerei in Lettland“ oder klären auf über „Aquakultur mit Algen“.

Die Heterogenität der Themen sei bewusst gewählt, sagt Stefanie Kämpf, Geschäftsführerin der Sommeruni. Schließlich sei das Ziel, möglichst unterschiedliche Interessengruppen zusammenzuführen und sich zu einer gemeinsamen umweltethischen Position durchzuringen. Das ambitionierte Ziel: Ein Netzwerk von Bauern, Fischern, Politikern, Wissenschaftlern und Bürgerinitiativen aus der ganzen Ostseeregion. Als konkretes Projekt stellt sich Kämpf Märkte vor, die in Gemeinden rund um die Ostsee Produkte verkaufen, die unter dem Gebot der Nachhaltigkeit erwirtschaftet wurden.

Für die Kirche liegt das Engagement für ein derartiges Projekt auf der Hand. Christen und Christinnen setzten sich ein „für eine gerechte Verteilung und schonende Nutzung der Schöpfungsgüter“, so die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter. „In der Ostseeregion bedroht unsere Übernutzung von Land und Meer das empfindliche Ökosystem der Ostsee.“ Da seien Menschen wie Kämpf gefragt, die als Grund für ihr Engagement angibt: „Man liebt diesen Landstrich und möchte, dass es weitergeht“.

Denis Bühler

Sommeruniversität noch bis 7. August. Homepage: www.bread-and-fish.org

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