Die Wahrheit: Corona in Chorin
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem über potenzielle Pandemien in Brandenburg erfreuen.
Corinna aus Chorin blieb von Corona
bisher verschont, doch nur weil sie das Kloster
nicht mehr verlässt und in den Gängen nächtigt,
wie schon seit Jahren, doch des Wolfes wegen,
der beutegierig um den Amtssee streicht.
Auch Eberhard aus Eberswalde hätte eben
auf den Besuch im Hallenbad verzichten
und keinesfalls sich auch noch in den Whirlpool,
das warme Petri Heil der Petrischale,
als er zurückkam aus Italien, legen dürfen,
denn nun verbreitet sich die Seuche rasend
und was die Wölfe nicht entvölkert haben
und die Alleen mit den Todesbäumen
von Brandenburg, das rafft Corona hin.
Und düster dräut das Kloster in Chorin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!