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Petri die Zweite

Wirtschaftsressort steht nach eigenen Angaben vor neuem Vertragsschluss mit Betreiber des Universums

bremen taz ■ Nun also doch. „Die Verhandlungen mit dem Universum-Betreiber Carlo Petri über einen Weiterbetrieb des Museums sind sehr konstruktiv. Wir hoffen auf eine langfristige Einigung“, sagt Thorsten Müller, Sprecher von Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek (CDU). Der will zehn Millionen Euro investieren, um den Eingang des Erlebnis-Museums umzugestalten und weitere Ausstellungsflächen zu schaffen. Damit soll die Attraktivität des erfolgreichen Museums weiter gesteigert werden.

Vor einigen Monaten war das Betreiber Petri noch zu wenig gewesen. Er wollte den Anbau, das so genannte Visionarum, das den Senat weitere 25 Millionen Euro gekostet hätte. Da die Regierung nicht einmal die zehn Millionen für den Ausbau des Universums ausgeben mochte, kündigte Petri seinen Betreibervertrag zum Jahresende.

Das Wirtschaftsressort will jetzt mit Petri einen langfristigen Betreibervertrag schließen, der will aber offenbar nur für ein Jahr verlängern. Strittig ist wohl noch, wer das Risiko trägt. „Dafür steht allein die Betreibergesellschaft ein, deren Geschäftsführer Herr Petri ist“, so Wirtschaftsressort-Sprecher Müller, der für September mit einem Ergebnis rechnet. Petri will aber offenbar, dass der Staat mögliche Verluste trägt. Bei stagnierenden Besucherzahlen ein nicht unbeträchtliches Risiko. Selbst wenn man sich mit Petri einige, müsse der Senat der Entscheidung noch zustimmen, beeilt sich Thorsten Müller zu versichern. Und wenn Carlo Petri erneut abspringt? Dann muss der Wirtschaftssenator einen neuen Betreiber suchen. „Möglicherweise bekommen wir Probleme beim Weiterbetrieb“, erklärt Wirtschaftsstaatsrat Uwe Färber. ky

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