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heute in bremen„Windenergie ist ein bedrohtes Feld“

Thomas Hoffmeister,61, ist Biologie-Professor und Konrektor für Lehre und Studium an der Universität Bremen.

Interview David Siegmund-Schultze

taz: Herr Hoffmeister, welche politischen Maßnahmen sollten gegen die Klimakrise getroffen werden?

Thomas Hoffmeister: Ich als Konrektor für Lehre und Studium sehe mich nicht primär in der Rolle, der Politik zu sagen, was gemacht werden muss. Im Rahmen des IPCC-Berichts haben unsere Wissenschaftler*innen aber klare Empfehlungen gegeben, welche Schritte jetzt getan werden müssen. Es ist klar, dass politisch mehr gemacht werden muss.

Was sollte konkret getan werden?

Im Hinblick auf die CO2-Bepreisung sollte sich Deutschland stärker an fortschrittlicheren EU-Staaten orientieren. Außerdem sollten wir bessere Anreize für die regenerativen Energien schaffen. Die Windenergie ist mittlerweile in Deutschland ein bedrohtes Feld. Deswegen sollte die Politik unter anderem noch einmal die Abstandsregelungen für Windräder überdenken.

Und welcher Beitrag muss angesichts des Klimawandels von der Universität Bremen ausgehen?

In der Wissenschaft werden schon seit Jahren wichtige Beiträge geleistet, etwa was die Folgen klimatischer Veränderungen angeht. Da geht es zum Beispiel um Meeresströmungen, die Rolle der Sedimente und bedrohte Korallenriffe. Das große Problem ist jedoch die Lücke, die zwischen den wissenschaftlichen Ergebnissen und deren Wahrnehmung in der Politik klafft. Deshalb müssen wir noch mehr Veranstaltungen anbieten, die sich an die Öffentlichkeit richten.

Muss sich die Universität also noch mehr in gesellschaftliche Debatten einbringen?

Ja, das ist richtig, aber aus meiner Sicht tun wir das schon mit Wissenschaftler*innen, die an der öffentlichen Debatte teilnehmen. In den letzten Jahren ist viel in der Kommunikation von Wissenschaft passiert.

Vortrag zur Klimaforschung im Rahmen der Klima-Aktionswoche der Students for Future. 10 Uhr, Großer Hörsaal, Uni Bremen

Was denn zum Beispiel?

Nehmen sie die Aktionswoche mit öffentlichen Veranstaltungen, die ja am heutigen Montag startet. Das ist ein wichtiger Schritt, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel in die Breite der Gesellschaft zu bringen.

Fridays for Future hat für Freitag zum globalen Klimastreik aufgerufen. Werden wir auch sie auf der Straße sehen?

Ich denke, es ist sehr wichtig, dem Protest auch auf der Straße Ausdruck zu verleihen. Ich werde versuchen, dabei zu sein. Ich muss jedoch sehr wichtige Termine verschieben, deswegen kann ich nichts versprechen.

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