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Nur das Beste für Niedersachsens Schulen

WAHLKAMPF Vor der Landtagswahl überschlagen sich CDU und FDP mit wohlklingenden Ankündigungen

Fünf Monate vor der niedersächsischen Landtagswahl gibt es nur noch gute Nachrichten: „Zahlreiche Qualitätsverbesserungen“ und „beste Chancen für alle Kinder und Jugendliche“ an Niedersachsens Schulen hat Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) gestern zum Beginn des neuen Schuljahres angekündigt.

Von 32 auf 26 Schüler will er die Klassen an Gymnasien und den Gymnasialzweigen Kooperativer Gesamtschulen verkleinern, die ersten und dritten Schuljahre an Grundschulen von 28 auf ebenfalls 26. Fast 2.700 neue Lehrer werden laut Althusmann zum neuen Schuljahr eingestellt. Ein Erlass soll das Hausaufgaben-Pensum an die Bedingungen von Ganztagsschulen anpassen – welche die Hälfte der Schüler landesweit besucht.

Noch mehr Gutes verspricht der Koalitionspartner FDP, der laut Umfragen bei den Wahlen im Januar um den Wiedereinzug ins Parlament bangen muss: Die FDP verspricht in einem Neun-Punkte-Plan, die Klassen an Grundschulen „mittelfristig“ auf 20, an weiterführenden Schulen insgesamt auf 26 Schüler zu schrumpfen. Den Ganztagsschul-Ausbau will sie fördern und bis 2018 Sozialberater für alle weiterführenden Schulen einstellen. Zwar bekennt sich die FDP zum Turboabi nach 12 Jahren, betont aber zugleich, das Abi in 13 Jahren erhalten zu wollen.

Die Opposition sieht trotz der Ankündigungen offene Baustellen: Zu wenig Lehrer etwa, vor allem an Ganztagsschulen, wo nach wie vor die rechtlich umstrittenen Honorarkräfte eingesetzt werden.  THA

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