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Flucht erschwert Spracherwerb

Innenministerium und Bamf haben Integrationskurse ausgewertet

Aus Berlin Dinah Riese

Seien es traumatische Erlebnisse auf der Flucht, die Trennung von Familienangehörigen, das beengte Leben in Gemeinschaftsunterkünften oder ein niedrigerer Bildungsstand: Zahlreiche Faktoren stellen geflüchtete Menschen beim Spracherwerb vor besondere Herausforderungen. Das sind erste Ergebnisse einer Evaluation der Integrationskurse, die das Bundesinnenministerium (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Dienstag vorgestellt haben.

Geflüchtete hätten es „deutlich schwerer“ als Teilnehmende aus EU-Ländern, erklärte das BMI. Gerade in den Alphabetisierungskursen seien die Herausforderungen groß, weil dort oft mehrere Probleme zugleich aufträten. Man habe darauf bereits mit einer sozialen Begleitung sowie mit Fortbildungen für Lehrkräfte reagiert, etwa im Bereich Trauma.

Auch müssten Frauen mit kleinen Kindern noch besser erreicht werden. Dafür soll das Angebot einer Kinderbeaufsichtigung während der Kurszeiten ausgebaut werden.

Verantwortlich für die Integrationskurse ist das Bamf. Dessen Forschungszentrum führt im Auftrag des BMI die Evaluierung durch, die 2022 abgeschlossen und rund 2,4 Millionen Euro kosten wird. Die Ergebnisse dieses „Mammutprojekts“ seien „keine Überraschung“, kritisierte die Bundestagsabgeordnete Filiz Polat (Grüne). Sie forderte, den gesamten Integrationsbereich zu reformierten, „vom erforderlichen Bürokratieabbau bis hin zu einer unabhängigen Evaluation und Neuausrichtung des Integrationskurssystems“.

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