: Schwitzen im Amt
In Berlins Behörden gibt es wenige Klima-anlagen – außer in der Senatskanzlei und in der Finanzverwaltung
Nur beim Finanzsenator und beim Regierenden Bürgermeister ist es einigermaßen kühl. Der Rest der Verwaltung muss sich überwiegend ohne Klimaanlagen durch den Sommer schleppen. Das geht aus einer Anfrage der CDU an das Abgeordnetenhaus hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach gibt es in der Senatskanzlei des Regierenden Michael Müller 105 klimatisierte Räume und in der Finanzverwaltung von Matthias Kollatz (beide SPD) 112 gekühlte Zimmer.
Die restlichen Senatsverwaltungen kommen zusammen auf gerade einmal 24 klimatisierte Räume und ein paar mobile Klimaanlagen. Bei Inneres (SPD) sowie Justiz (Grüne) gibt es jeweils nur eine Klimaanlage – allerdings auch nur für den Server-, beziehungsweise den Kopierraum. Gänzlich ohne Abkühlung müssen die grüne Wirtschaftsverwaltung von Ramona Pop und die linke Sozialsenatorin Elke Breitenbach auskommen. Immerhin ein paar klimatisierte Zimmer gibt es in der SPD-geführten Bildungsverwaltung (10) sowie in der grünen Umweltbehörde (9).
Wenn man nachfragt, wer in der Umweltverwaltung trotz negativer Klimaauswirkungen ein kühles Büro haben darf, ist man in der Pressestelle zunächst überrascht, dass es überhaupt Klimaanlagen gibt. Im Verwaltungssitz am Altbau am Köllnischen Park nämlich gebe es keine – somit also auch nicht im Büro der Umweltsenatorin Regine Günther. Klimatisierte Räume müssten also in den angemieteten Räumen in der Brückenstraße liegen.
Ob die Mitarbeiter*innen dann wenigstens gelockerte Kleidungsvorschriften hätten? Die seien ohnehin nicht so streng. Flip-Flops seien erlaubt – kurze Hosen wiederum eher unüblich. Gareth Joswig
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