Razzia bei Gefährdern

Polizisten verhindern in NRW einen möglichen Terroranschlag

Die Kölner Polizei hat nach eigener Einschätzung einen möglichen Terroranschlag verhindert. Bei Razzien hatten Beamte am Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen in Köln und Düren sowie eine Baustelle durchsucht und sechs Männer in Gewahrsam genommen. Einer von ihnen ist laut Polizeiangaben schon lange als Gefährder bekannt und eng mit der Dschihadisten-Szene verbunden.

Der 30-jährige Konvertit sei erst kürzlich nach Düren gezogen. In einem abgehörten Gespräch habe er deutlich gemacht, dass er zu einem Anschlag bereit sei, sagte der Leitende Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker. Konkrete Hinweise dazu, wann und wo dies geschehen sollte, lägen aber nicht vor. Der 30-Jährige sei nach Bewertung der Sicherheitsbehörden „Mitglied einer sehr konspirativ agierenden multinationalen Gruppe“. Er habe unter anderem die Rolle eines Vertretungsimams in der Berliner Fussilet-Moschee übernommen. Dort verkehrte auch der Attentäter des Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlags, Anis Amri.

Der 30-Jährige sei in Düren in die Wohnung eines 21-Jährigen gezogen, der vom Verfassungsschutz ebenfalls als Gefährder eingestuft sei und als „radikalisierter junger Konvertit“ gelte. Bei den anderen Ingewahrsamnahmen handele es sich um zwei weitere Konvertiten im Alter von 20 und 21 Jahren. Zudem wurden zwei Verdächtige auf einer Kölner Baustelle gefasst. Dort gab es eine Razzia, weil der 30-Jährige ­Inhaber einer Trockenbaufirma ist, die dort tätig war. (dpa)