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Nicht zufrieden

SPD und GAL üben weiter Kritik am Lehrerstellenplan. Ganztagsschulen nicht durch große Klassen finanzieren

Die SPD-Schulpolitikerin Britta Ernst gab sich gestern mit der Erklärung der Bildungsbehörde für Lücken im Lehrerstellenplan nicht zufrieden. Deren Sprecher Alexander Luckow hatte erklärt, die Differenz zwischen den im Haushaltsplan enthaltenen 13.900 Stellen und den 13.540 tatsächlich besetzten ergebe sich unter anderem durch die längst bekannte Einsparung von 64 Stellen für die Berufsschulreform und die Umwandlung von 100 Stellen für die Finanzierung von Sozialpädagogen an Ganztagsschulen.

„Ich glaube nicht, dass Stellen in diesem Umfang in Sozialpädagogenstellen umgewandelt wurden“, sagte Ernst. „Und selbst wenn, macht es die Sache nicht besser.“ Denn diese Lehrerstellen würden im Unterricht fehlen. Ernst, die am Montag vorgerechnet hatte, dass heute 7.000 Schüler mehr von 600 Lehrern weniger unterrichtet werden als im Jahr 2000, bleibt deshalb auch bei ihrem Vorwurf, der Senat betreibe „Wortbruch“. So sei 2002 versprochen worden, im August 2005 werde es 13.900 Lehrerstellen geben. Davon, so habe der CDU-Senat damals erklärt, seien die 64 durch die Berufsschulreform einzusparenden Stellen bereits abgezogen.

„Man kann keine neuen Ganztagsschulen auf Kosten von großen Klassen finanzieren“, kritisierte auch die GAL-Politikerin Christa Goetsch und moniert, dass es immer noch keine „100-prozentige Tranzparenz“ beim Lehrerstellenplan gebe. Nötig sei deshalb noch im Herbst eine Sondersitzung des Schulausschusses, bei dem die Senatorin die Lücken klärt. Kaija Kutter

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