piwik no script img

So viel Korrektur muss sein:Benno Schirrmeister kann nicht addierenFalsche Zahlen

Komplett falsch war die statistische Auswertung des neuen Theaterspielplans in der taz, vermutlich infolge eines unordentlichen Arbeitsplatzes: Bei der Auszählung sind sechs der neun Produktionen, bei denen Frauen an der Autorschaft beteiligt sind, unter den Tisch gefallen; im Wortsinn; leider. Damit folgerichtig alle daran angestellten Beobachtungen und daraus abgeleiteten Überlegungen falsch, insbesondere die Beschränkung der Produktionen mit weiblicher Teil-Urheberschaft auf die kleinste Bühne des Theater Bremen. Dafür bitte ich um Entschuldigung.

Besonders bedauerlich ist der Fehler, weil das Thema – Diskriminierung von Frauen im Theaterbetrieb – ernst und die Diskussion notwendig bleibt, auch hier. Während Leitungsfunktionen und Regie-Aufträge am Theater Bremen mittlerweile annähernd paritätisch vergeben sind, bleibt die Männerdominanz im Spielplan ekla­tant: Operngala und bislang titellose Projekt-Produktionen mitgezählt führt der 33 Premieren auf.

Für deren Inhalte kommen 39 Männer und elf Frauen als Urheber in Betracht – oft arbeitsteilig. So basiert Jenůfa auf Gabriela Preissovás Drama „Ihre Stieftochter“: Dank Leoš Janáčeks Musik schafft sie es auf die große Opernbühne. Die Quote bleibt trotzdem dürftig: elf von 50, macht 22, neun von 33 aber auch nur 27 Prozent. Die Hälfte ist das nicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen