piwik no script img

Probleme beim Sparpreis

Nach Betrugsfällen können die vergünstigten Onlinetickets der Bahn derzeit nicht per Lastschrift bezahlt werden. KundInnen sollten Konten überprüfen

Von Malte Kreutzfeldt

Als ob die Heimreise zu Weihnachten nicht ohnehin schon stressig genug wäre (mehr dazu auf Seite 13) – jetzt gibt es auch noch Probleme beim Buchen von Bahnfahrkarten im Internet oder per DB-App. Derzeit können Sparpreis-Tickets dort nicht per Lastschrift bezahlt werden.

Fahrkarten zum Super-Sparpreis oder zum Normalpreis (der bei der Bahn Flexpreis heißt) sind nicht betroffen. Insgesamt gilt die Einschränkung nach Angaben der Bahn damit für weniger als 5 Prozent der Fernverkehrstickets. Bei vielen BahnkundInnen hat die Umstellung trotzdem für Ärger gesorgt, denn eine Information der Bahn gab es zu der Änderung im Vorfeld nicht. Grund für die Einschränkung ist eine Betrugswelle, die im November begann.

Unbekannte haben sich über gehackte E-Mail-Accounts oder Phishing-E-Mails die Bahn-Login-Daten vieler KundInnen beschafft und auf deren Rechnung Onlinetickets gekauft. Diese wurden per Lastschrift bezahlt und sofort wieder storniert. Bei stornierten Sparpreis-Tickets überweist die Bahn das Geld seit August aber nicht mehr aufs Konto zurück, sondern schickt den KundInnen stattdessen per E-Mail einen Gutschein-Code, der zum Kauf neuer Fahrscheine eingesetzt werden kann. Das nutzten die Täter aus und erbeuteten diese Gutscheine, die sie nach mehreren Zwischenschritten weiterverkauften. Über den Umfang des entstandenen Schadens machte das Unternehmen keine Angaben.

Bis auf Weiteres können Sparpreis-Tickets online und per App darum nur per Sofort-Überweisung oder per passwortgeschützter Kreditkartenzahlung bezahlt werden, die aber nicht bei allen KundInnen automatisch freigeschaltet ist. Am Donnerstag kündigte die Bahn an, schnellstmöglich eine weitere sichere Zahlungsmethode einzuführen; welche das sein wird, blieb aber offen.

Um zu prüfen, ob sie selbst Opfer von Betrug geworden sind, sollten alle BahnkundInnen ihre Girokonten zudem auf unberechtigte Abbuchungen überprüfen. Wenn das Konto mit unbekannten Beträgen belastet wurde, sollte bei der Bank eine Rückbuchung veranlasst und die Polizei eingeschaltet werden, rät die Bahn auf ihrer Webseite.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen