piwik no script img

Die Ballade vom blassen Peter

Blass war der Peter schon, als er als Kind zum ersten Mal begann zu schrein

In Vegesack (ein Bremer Ortsteil). Ach!, damals war Genscher

Noch nicht so furchtbar lang im Amt, und Bonn war Hauptstadt, Bonn am Rhein.

Auch noch, als Peter krabbeln lernte, war das so und stehn und gehn. So wurd’ ganz Mensch er,

Blieb aber blass dabei in allem. Die Mangelkost war’s keineswegs, weshalb die Haut so hell

Und er auch selber unauffällig, ständig von allen völlig unbemerkter Durchschnitt blieb,

Obwohl in Oldenburg im Oldenburger Land er dann ein makelloses Abi schrieb,

Nah in Ostfriesland Zivi machte und in HH auf Arzt studierte: Es war sein Natürell.

Fort ging es so und weiter fort. Hans-Dietrich Genscher starb. Es siecht der Klub von August Bebel.

Und keiner ahnte, dass es diesen Peter gab, weshalb nur wenige Bedenken hatten

Als er im Hamburger Senat als des (ja auch nicht so charismastarken) Olaf Scholzens Schatten

Die Kassen regulierte. Dann ging der Olaf. Nur der unbemerkte Peter blieb. Als erster Bürgermeister ganz aus Nebel.

Benno Schirrmeister

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen