Vermüllung der Erde mit Plastik: Abgabe für Einwegbecher
Die Grünen legen einen Aktionsplan gegen Plastikmüll vor: Der Verpackungsabfall soll bis 2030 halbiert werden – mit einer Abgabe auf Wegwerfprodukte.
Die Grünen schlagen eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehört ein verbindliches Abfallvermeidungsziel der Bundesregierung. Demnach müsse sich bis 2030 das Aufkommen an Verpackungsabfall in Deutschland halbieren – auf 110 Kilogramm pro Kopf. Auch eine Abgabe für Wegwerfprodukte wie Coffee-to-go-Becher oder Take-away-Essensverpackungen sei nötig.
Die Höhe einer solchen Abgabe haben die Grünen noch nicht berechnet. „Es geht nicht darum, Geld einzusammeln“, sagte Hofreiter. Wichtig sei die Lenkungswirkung, die solche Abgaben entfalten könnten.
Außerdem fordern die Grünen eine verbindliche Quote, um den Mehrweganteil am deutschen Getränkemarkt von derzeit 41 Prozent bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern. Eine Abgabe für Einweggetränkeverpackungen soll den Handel dazu bringen, stärker auf Mehrweg zu setzen.
Der Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt müsse schon an der Quelle gestoppt werden, fordern die Grünen. Abgelaufene Lebensmittel dürften zum Beispiel nicht mehr mit Verpackungen geschreddert werden, um dann in Biogasanlagen verwertet zu werden. Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, sagte: „Es ist die Aufgabe der Politik, der Industrie diese Aufgabe zu stellen.“
Mikroplastik kommt zurück zum Menschen
Mit ihrem Plan setzen die Grünen, die lange das Label der Verbotspartei fürchteten, wieder auf harte Ansagen gegenüber der Industrie. Jeder Deutsche produziert laut den Grünen pro Jahr 220,5 Kilogramm Verpackungsabfall, davon sind 37,6 Kilo Plastikmüll. Jedes Jahr landeten weltweit gut 32 Millionen Tonnen Plastik in der Umwelt, 5 bis 13 Millionen Tonnen davon in den Meeren.
Gehe es so weiter, schwimme im Jahr 2050 mehr Plastik als Fisch im Meer. Mikroplastik gelange am Ende in der Nahrungskette zu den Menschen zurück, sagte Hofreiter.
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