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Vermüllung der Erde mit PlastikAbgabe für Einwegbecher

Die Grünen legen einen Aktionsplan gegen Plastikmüll vor: Der Verpackungsabfall soll bis 2030 halbiert werden – mit einer Abgabe auf Wegwerfprodukte.

Das Anteil an Einweg-Plastikflaschen ist viel zu hoch Foto: dpa

Berlin taz | Die Grünen haben einen Aktionsplan gegen Plastikmüll vorgelegt. Die Vermüllung der Erde mit Plastik und Mikroplastik sei eines „der ganz großen Umweltprobleme“, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter am Dienstag. „Das Problem radikalisiert sich mit hoher Geschwindigkeit.“ Plastikmüll sei neben der Klimakrise und dem Artensterben eine der größten ökologischen Bedrohungen für den Planeten.

Die Grünen schlagen eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehört ein verbindliches Abfallvermeidungsziel der Bundesregierung. Demnach müsse sich bis 2030 das Aufkommen an Verpackungsabfall in Deutschland halbieren – auf 110 Kilogramm pro Kopf. Auch eine Abgabe für Wegwerfprodukte wie Coffee-to-go-Becher oder Take-away-Essensverpackungen sei nötig.

Die Höhe einer solchen Abgabe haben die Grünen noch nicht berechnet. „Es geht nicht darum, Geld einzusammeln“, sagte Hofreiter. Wichtig sei die Lenkungswirkung, die solche Abgaben entfalten könnten.

Außerdem fordern die Grünen eine verbindliche Quote, um den Mehrweganteil am deutschen Getränkemarkt von derzeit 41 Prozent bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern. Eine Abgabe für Einweggetränkeverpackungen soll den Handel dazu bringen, stärker auf Mehrweg zu setzen.

Der Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt müsse schon an der Quelle gestoppt werden, fordern die Grünen. Abgelaufene Lebensmittel dürften zum Beispiel nicht mehr mit Verpackungen geschreddert werden, um dann in Biogasanlagen verwertet zu werden. Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, sagte: „Es ist die Aufgabe der Politik, der Industrie diese Aufgabe zu stellen.“

Mikroplastik kommt zurück zum Menschen

Mit ihrem Plan setzen die Grünen, die lange das Label der Verbotspartei fürchteten, wieder auf harte Ansagen gegenüber der Industrie. Jeder Deutsche produziert laut den Grünen pro Jahr 220,5 Kilogramm Verpackungsabfall, davon sind 37,6 Kilo Plastikmüll. Jedes Jahr landeten weltweit gut 32 Millionen Tonnen Plastik in der Umwelt, 5 bis 13 Millionen Tonnen davon in den Meeren.

Gehe es so weiter, schwimme im Jahr 2050 mehr Plastik als Fisch im Meer. Mikroplastik gelange am Ende in der Nahrungskette zu den Menschen zurück, sagte Hofreiter.

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8 Kommentare

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  • Passt indirekt zum Thema. Ich war heute in der Stadt ein wenig spazieren. Sah dabei T-Shirts, die mir gefielen, hatte sie schon von der Stange genommen, als mir einfiel, dass ich keine Tasche dabei und schon zu viele Stofftaschen daheim habe, ließ das dann mit dem Einkauf. Online ist eh praktischer und wird geliefert. An der Onlineverpackung ist zwar mehr Plastik dran früher im Geschäft, aber immerhin schädigt es den Einzelhandel. Passiert mir immer häufiger, dass ich deshalb den Einkauf in der Stadt lasse.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...starker Anstieg von Mikroplastik in der Isar (Fluß in Bayern, durch München). Die Grünen wollen untersuchen lassen, inwiefern der Verkehr, also Reifenabrieb, dafür verantwortlich ist.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...war gestern in München in einer Eisdiele, die dürfen ausserhalb vom Laden Eiskaffee nur in Plastikbechern servieren. Anscheinend gibt es hierfür irgend eine Verordnung, keine Ahnung, ob nur in Deutschland, oder in der gesamten EU, ich find's schlecht. Plastik muss nicht sein.

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Obwohl ich kein Ostalgiker bin, habe ich gehört, dass es in der DDR ein Pfandsystem für Glasflaschen gegeben haben soll, das mit sieben verschiedenen Flaschen ausgekommen sein soll. (Also eine Milchflasche, eine Sprudelflasche usw...)

    ...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @7964 (Profil gelöscht):

      Milch gabs in Plastikschläuchen oder Tetraedern. Aber ja, die Sero war war ne tolle Sache. Nur Plaste wurde weggeschmissen und auf Mülldeponien in den Wald geworfen. Da liegt es immer noch und gibt Methan ab.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @7964 (Profil gelöscht):

      ...gab's/gibt's in der BRD auch: Milchflaschen, Sprudelflaschen, Bierflaschen groß/klein, Saftflaschen groß/klein, Yoghurt-Gläser, Sahneflaschen...

  • Aspekt Mikroplastik

    Soweit ich weiß, ist die weit überwiegende Menge (Masse in kg) Mikroplastik dem Reifenabrieb auf den Straßen geschuldet (Wikipedia: Reifenverschleiß).

    Wäre schön, wenn die Grünen auch da etwas mit "Lenkungswirkung" für die lieben Autofahrer vorschlagen würden.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @EineMeinung:

      Reifenabrieb sieht man nicht.



      Stört nur die Wissenschaft.

      Aber wieseo Abgabe - ach weil die Grünen BWL studiert haben.

      Verbote von Wegwerfartikeln wären wirksam - siehe FCKW, Chemiewaffen und ähnlich Menschheitsgefährdenes.