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Bayer schluckt und vernichtet Monsanto

Der Name des von der Bayer AG übernommenen US-Unternehmens soll getilgt werden, so der Konzern

Nach der Übernahme des US-Saatgutherstellers werde Monsanto „als Unternehmensname nicht fortgeführt“, teilte der Bayer-Konzern mit. Vorstandschef Werner Baumann sagte, Bayer wolle künftig die „höchsten ethischen, ökologischen und sozialen Standards einhalten“. Die 2016 angekündigte Übernahme im Wert von umgerechnet 56 Milliarden Euro will der Konzern am Donnerstag abschließen – und so zum weltgrößten Anbieter von Pestiziden und Saatgut aufsteigen.

Monsanto ist der derzeit weltgrößte Hersteller von Saatgut. Der US-Konzern produziert unter anderem aber auch das viel kritisierte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sowie gentechnisch veränderte Pflanzen.

An den „problematischen Folgen“ der Fusion ändert sich durch das Verschwinden des zweiten Unternehmens aber nichts, so Kritiker der Fusion. „Unter welchem Namen die gefährliche Marktmacht von immer weniger, immer größeren Konzernen zementiert wird, ist für die von den negativen Auswirkungen betroffenen Landwirte, Verbraucher und die Umwelt letztlich irrelevant“, sagte Dirk Zimmermann von Greenpeace.

Die US-Kartellbehörden hatten die umstrittene Übernahme vergangene Woche unter Auflagen genehmigt; die EU hatte bereits Ende April grünes Licht gegeben. Alle notwendigen behördlichen Freigaben lägen vor, erklärte der Konzern am Montag. Bayer wird eigenen Angaben zufolge nach der Übernahme etwa 44 Prozent seiner Umsätze im Agrarbereich erzielen, nämlich rund 20 Milliarden Euro. Rund die Hälfte des Gesamtumsatzes von 45 Milliarden Euro soll aus dem Geschäft mit Arzneimitteln und anderen Gesundheitsprodukten kommen.

Von dem Zusammenschluss erwartet Bayer ab 2022 Einsparungen in Höhe von 1,2 Mil­liarden Euro jährlich. Einen Schub soll außerdem die Entwicklung bekommen. Die konzern­eigenen Agrarforscher seien mit steigenden Herausforderungen konfrontiert: eine wachsende Bevölkerung beispielsweise oder vermehrte Ernteausfälle durch Wetterextreme, wie Bayer-Geschäftsführer Liam Condon sagte. Um geeignetes Saatgut und Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, brauche es hohe Investitionen. Auch deshalb sei es wichtig, die Expertise und Ressourcen der beiden Unternehmen zusammenzubringen.

Bayer-Chef Werner Baumann versicherte am Montag, der Konzern werde die „höchsten ethischen Standards“ hochhalten. So veröffentliche der Konzern etwa bereits Gutachten über seine Pflanzenschutzprodukte. Außerdem wolle die Firma ihren Beitrag zur Ernährung und Gesundheit von Bedürftigen steigern. Die Firma will Produkte herstellen, durch die die Landwirtschaft umweltfreundlicher und mit weniger Emissionen gelingen könne. (afp)

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