Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Satire live!
Endgeile Formulierung
"In einem aberwitzig formulierten, aber höchstwahrscheinlich als diplomatisch intendierten Brief sagte er das für den 12. Juni in Singapur geplante Gipfeltreffen mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un ab."
Könnte als Leitthema über der ganzen Präsidentschaft stehen dereinst in historischen Rückblicken
"In einer aberwitzig ausgestalteten, aber höchstwahrscheinlich als regierungstauglich intendierten Präsidentschaft hat Trump..."
Politik aus dem Kindergarten..
Hüh und hott..
Der Schlußsatz in Sachen Riesen-Ego war zutiefst entbehrlich.
Das angebliche Hintertürchen ist keines, sondern eine Einladung zur demütigen Unterwerfung. Eine Bewertung der erfolgten Handlungen kann deshalb nur so ausfallen, dass Kim Entgegenkommen gezeigt und Trump eine historische Chance zum Frieden in Fernost verbockt hat.
Ich bin nicht darauf gespannt, welchen Lapsus sich Trump als nächstes leistet.
Man kann es auch so sehen.
Kims Absage eines Treffens zwischen den beiden Korea's (Folge eines unnötigen Manövers) und Beschimpfung von Pence hat eine neue Rundes Sch...vergleiche ausgelöst. Es ist durchaus möglich, dass dies für die beiden Spinner zum Vorspiel gehört.
@warum_denkt_keiner_nach? Also finden Sie eine demutsvolle Unterwerfung unter Trumps Politik für geboten?
@76530 (Profil gelöscht) Nein. Im Gegenteil. Wie liest man so etwas aus meinem Beitrag raus?
Ich verspüre wenig Lust, mit Ihnen im Kleinen das Spiel Kim-Trump nachzuspielen. Egal mit welcher Rollenverteilung.
Ich las aus Ihrem gestrigen Antwortsatz "Man kann es auch so sehen" einen verklausulierten Widerspruch heraus. Darauf folgte meine Nachfrage. Wenn ich mich da irrte: okay.
"Dies käme jedoch einem diplomatischen In-die-Knie-Zwingen der Nordkoreaner gleich..."
Nun ja, genau darum geht es Trump. Schließlich erfolgte die Absage des Gipfeltreffens praktisch zeitgleich mit der Zerstörung des Atomtestgeländes durch Nordkorea....
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Kommentar Trumps Absage an Nordkorea: Ego und Wirkung
Trump fürchtet, dass der Gipfel in einem diplomatischen Debakel enden könne – und sagt ihn kurzerhand ab. Ein Hintertürchen lässt er sich offen.
So nah werden sich Kim Yong Un und Donald Trump erstmal nicht kommen Foto: dpa
Trump hat es also doch getan. In einem aberwitzig formulierten, aber höchstwahrscheinlich als diplomatisch intendierten Brief sagte er das für den 12. Juni in Singapur geplante Gipfeltreffen mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un ab. Er habe sich zwar sehr auf das Treffen gefreut, leider habe Nordkorea jedoch zuletzt „enormen Ärger und offene Feindschaft“ erkennen lassen.
Dabei sollten Ursache und Wirkung nicht vertauscht werden: Während Pjöngjang in den letzten Wochen mit durchaus beachtlichen Zugeständnissen seinen guten Willen gezeigt hat, war es der US-Präsident, der mit seinen „Libyen-Vergleichen“, der Aufkündigung des Iran-Vertrags und der Entsendung von B-52-Langstreckenbombern vor Nordkoreas Landesgrenze die Parteikader in Pjöngjang verärgert hat.
Jene Haltung ließ der Präsident auch in seinem Schreiben durchblicken: „Unsere Nuklearwaffen sind so massiv und so mächtig, dass ich zu Gott bete, dass sie nie angewendet werden müssen.“
Trump, das lässt sich rückblickend eindeutig feststellen, hat sich zu sicher gefühlt, mit den Nordkoreanern einen schnellen, einfachen „Deal“ zu bekommen. Nun jedoch fürchtet er, dass der Gipfel in einem diplomatischen Debakel enden könne – und sagt ihn kurzerhand ab.
In Südkorea sitzt der Schock tief. Auch wenn Präsident Moon Jae ihm möglichst diplomatisch antworten wird, könnte die Enttäuschung über Trumps Handeln für einen Riss in der jahrzehntealten Allianz sorgen. Auch in China und Russland wird man den US-Präsidenten für das Scheitern des Gipfeltreffens verantwortlich machen.
Und doch hält Trump ein Hintertürchen offen: Wenn Kim seine Haltung noch ändern wolle, so Trump in seiner Stellungnahme, solle er nicht zögern, ihm zu schreiben oder ihn anzurufen. Dies käme jedoch einem diplomatischen In-die-Knie-Zwingen der Nordkoreaner gleich – und wird zumindest kurzfristig nicht passieren, denn der US-Präsident ist nicht der Einzige in diesem Konflikt mit einem Riesen-Ego und einer Extraportion Stolz.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Kommentar von
Fabian Kretschmer
Korrespondent in Südkorea
Seit 2024 Korrespondent für die koreanische Halbinsel und China mit Sitz in Seoul. Berichtete zuvor fünf Jahre lang von Peking aus. Seit 2014 als freier Journalist in Ostasien tätig. 2015 folgte die erste Buchveröffentlichung "So etwas wie Glück" (erschienen im Rowohlt Verlag), das die Fluchtgeschichte der Nordkoreanerin Choi Yeong Ok nacherzählt. Betreibt nebenbei den Podcast "Beijing Briefing". Geboren in Berlin, Studium in Wien, Shanghai und Seoul.
Themen
Die Regulierung von Atomwaffen
Timeline zum Auf und Ab der Abrüstungsbemühungen