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Gewalt im Nahen OstenIsrael fliegt Luftangriffe in Gaza

Eine israelische Grenzstadt wird von schwerem Maschinengewehrfeuer getroffen. Israel reagiert mit mehreren Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen.

Seit Montag gibt es Proteste im Gazastreifen, gegen die das israelische Militär hart vorgeht Foto: ap

TEL AVIV/GAZA/JERUSALEM dpa/rtr | Nach dem Beschuss einer israelischen Grenzstadt hat Israels Militär in der Nacht zum Donnerstag mehrere Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen. Ziel seien Einrichtungen der radikalislamischen Hamas gewesen, teilten die Streitkräfte über Twitter mit. Getroffen wurden demnach mehrere Gebäude, Infrastruktur in einem Hamas-Militärkomplex und ein Waffenwerk. Nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums wurde bei den Angriffen ein Mensch verletzt.

Die Armee bezeichnete die Luftangriffe als Reaktion auf schweres Maschinengewehrfeuer auf die israelische Ortschaft Sderot an der Grenze zum Gazastreifen. Zuvor hatte ein israelischer Panzer am Mittwoch eine Hamas-Einrichtung beschossen.

Am Montag hatten israelische Soldaten 60 Palästinenser am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen getötet. Die meisten von ihnen waren Mitglieder der von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinenserbewegung Hamas.

Zehntausende Palästinenser hatten dort gegen die jahrelange Blockade des verarmten Küstenstreifens durch Israel und Ägypten protestiert sowie gegen die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Zahlreiche Palästinenser versuchten auch, den Grenzzaun zu durchbrechen und israelische Soldaten anzugreifen. Das Vorgehen der israelischen Armee löste international scharfe Kritik aus.

Für Freitag haben Palästinensergruppen zu Massendemonstrationen aufgerufen. Der seit Donnerstag laufende Fastenmonat Ramadan werde dabei berücksichtigt, teilten die Gruppen mit. Er könnte die Teilnehmerzahl beschränken.

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9 Kommentare

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  • Zehntausende Palästinenser hatten dort gegen die jahrelange Blockade des verarmten Küstenstreifens durch Israel und Ägypten protestiert........

     

    Der verarmte Küstenstreifen bekommt soviel Spendengelder das theoritisch locker reichen müsste. Die Spenden Gelder verschwinden aber großteils in einige wenige Taschen der politischen Führung, welche Spendengelder als prima Geschäft nutzt.

     

    Im übrigen nimmt die Bevölkerung im "überbevölkerten" Gebiet noch stetig zu, die Lebenserwartung wie auch die Kindersterblichkeit sind deutlich besser als Durchschnitt.

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gazastreifen#Bev%C3%B6lkerung

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe das nicht. Wenn die Hamas eine israelische Ortschaft beschießt und daraufhin Israel Luftangriffe fliegt, warum lautet dann die Überschrift "Israel fliegt Luftangriffe in Gaza" und nicht zum Beispiel "Hamas beschießt israelische Ortschaft" oder "Hamas greift israelische Zivilisten mit Maschinengewehren an"?

     

    Warum außerdem die Formulierung "Die Armee bezeichnete ..."? Gibt es irgendwelche Indizien dafür, diese Darstellung anzuzweifeln?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @75026 (Profil gelöscht):

      Es geht um Kanonen auf Spatzen, um Ursache und Wirkung. Eigentlich ganz einfach: Schuld ist nicht der Schwarze im Township sondern der Verfechter der Apartheid.

      • 7G
        75026 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Es gibt keine Apartheid in Israel.

        • @75026 (Profil gelöscht):

          Der Definition des Begriffes nach gibt es eine Apartheid in Israel.

          • @Hampelstielz:

            Nur linke Antisemiten vergleichen Israel mit dem südafrikanischen Apartheidstaat oder Nazi-Deutschland.

          • 7G
            75026 (Profil gelöscht)
            @Hampelstielz:

            Es gibt keine Definition von Apartheid, nach der es eine solche in Israel geben würde.

          • @Hampelstielz:

            Die Palästinenser sind keine Bürger Israels!

    • @75026 (Profil gelöscht):

      Gute Frage, die ich mir auch oft gestellt habe. Die Reaktion Israels wird jedoch immer medial in den Vordergrund gerückt, nicht jedoch die vorangegangene Aktion. Und das macht eben die mediale und öffentliche "Israelkritik" so zwiespältig für mich...