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Mehr Hilfe für Opfer

AKTIONSPLAN Niedersachsen will mehr für Betroffene tun. Bessere Betreuung auch für Täter

Opfer häuslicher Gewalt sollen in Niedersachsen künftig leichter Hilfe bekommen. Die Landesregierung beschloss gestern, ihren ressortübergreifenden Aktionsplan zu erweitern. Unter anderem sollen Mitarbeiter von Beratungsstellen oder der Polizei geschult werden, damit sie sich besser auf Menschen verschiedener kultureller Herkunft einstellen können, teilte die Staatskanzlei in Hannover mit.

Studien zufolge sind Migrantinnen überdurchschnittlich oft Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Auch Frauen mit Behinderungen solle es leichter gemacht werden, Hilfe zu finden, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind.

In Niedersachsen haben nach Angaben des Landessozialministeriums im vergangenen Jahr rund 27.000 Frauen in Frauenhäusern und bei Beratungsstellen Schutz gesucht. Nach den neuen Plänen sollen Gewaltopfer leichter vor Gericht ihr Recht bekommen. Dazu werde geprüft, wie das „Netzwerk ProBeweis“ ausgebaut werden könne. In dem Modellprojekt können Betroffene seit Juni in Kliniken in Hannover und Oldenburg Beweise sichern lassen, ohne auch gleich zur Polizei gehen zu müssen.

Auch die Arbeit mit Tätern soll den Angaben zufolge weiter ausgebaut werden. Bisher fördert das Land sieben psychosoziale Täter-Beratungsstellen. Die Landesregierung will zudem besser kontrollieren, ob sich Täter an Platzverweise halten.

Der Aktionsplan III ist ein gemeinsames Projekt von Sozial-, Justiz-, Kultus- und Innenministerium. Der erste Landesaktionsplan gegen häusliche Gewalt in Niedersachsen trat vor zehn Jahren in Kraft.  (epd / dpa)

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