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Zwei Konkurrenten verbünden sich

Nach der Beilegung seines Rechtsstreites kooperiert der „Weser-Kurier“ nun mit Radio Bremen – er zeigt die Videos des Senders nun auch auf seiner Homepage

Nach der Beilegung des Rechtstreits um das Angebot von Radio Bremen im Internet wollen der Sender und der Weser-Kurier nun bei Bewegtbildbeiträgen im Netz kooperieren. Auf weser-kurier.de seien ab sofort auch die Beiträge des regionalen Fernsehmagazins „Buten un binnen“ von Radio Bremen abrufbar, teilte der Sender mit. Die Kooperation nutze beiden Medienanbietern, vor allem aber dem Bremer Publikum.

Nutzer von weser-kurier.de können demnach künftig auch Videos von Radio Bremen ansehen. Dadurch erreiche der Sender mit seinen Beiträgen aus „Buten un binnen“ weitere ZuschauerInnen,hieß es seitens des Senders. Damit stütze sich guter Journalismus wechselseitig und biete verlässliche Informationen für die zunehmend mobile Mediennutzung jüngerer Menschen.

Im November hatte Radio Bremen im Rechtsstreit mit vier nordwestdeutschen Zeitungsverlegern – dem Weser-Kurier, der Nordsee-Zeitung, dem Osterholzer Kreisblatt und dem Delmenhorster Kreisblatt – eine Unterlassungserklärung abgegeben. Darin verpflichtete sich der Sender, das beanstandete Telemedienangebot radiobremen.de vom 16. Januar 2016 künftig nicht mehr zu zeigen. Die vier Zeitungsverlage hatten wegen ihrer Ansicht nach presseähnlichen und nicht sendungsbezogenen Texten auf der Website geklagt. Die Landesrundfunkanstalt hatte bereits kurz nach Beginn des Verfahrens präventiv den eigenen Netzauftritt umgekrempelt.

Die Kooperation zwischen Radio Bremen und dem Weser-Kurier sei ein Beitrag zum langfristigen Erhalt einer vielfältigen Medienlandschaft im Land Bremen, erklärte nun Radio Bremen. Der journalistische Wettbewerb der Redaktionen bleibe „natürlich bestehen“.

Radio Bremen-Chefredakteurin Andrea Schafarczyk sieht in der Kooperation „eine große Chance“: „Zwei starke Partner“ vernetzten sich, um den BremerInnen ein besseres journalistisches Angebot zu machen.“ Die Menschen erwarteten, über die Nachrichten der Region schnell und in guter Qualität informiert zu werden – auf der Plattform, auf der sie sich gerade befänden.

Weser Kurier-Chefredakteur Moritz Döbler sieht in der Zusammenarbeit einen „strategisch wertvollen Schritt“ – zu dem Portal weser-kurier.de als multimedialer Plattform gehörten eigene und fremde Inhalte. Und die Radio-Bremen-Videos hätten die NutzerInnen über den Rundfunkbeitrag ja schließlich bereits bezahlt. (epd)

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