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Helfen,aberrichtig

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Foto: Urban Zintel/ laif

Seit Jahren nimmt die Zahl der Obdachlosen in Deutschland zu. 2014 waren es laut einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe noch 39.000, 2016 bereits 52.000 Menschen. Tendenz steigend. Vor allem der Winter ist für viele dieser Menschen gefährlich. Seit 1991 sind etwa 300 obdachlose Menschen in Deutschland erfroren.

Die kalte Jahreszeit sollte also auch jene Zeit sein, in der alle besser aufeinander aufpassen. Ein gutes Mittel, um Obdachlosen zu helfen, sind die sogenannten Kältebusse: In mehreren Großstädten können frierende Obdachlose telefonisch bei Hilfseinrichtungen gemeldet werden, die dann von einem Bus abgeholt und ins Warme gebracht werden.

Kältebus ist aber nicht gleich Kältebus. Ein deutschlandweites Netzwerk gibt es genauso wenig wie einen gemeinsamen Träger. Die große Mehrheit der Busse wird ehrenamtlich organisiert. In manchen Städten fahren sie nur nachts, in anderen nur an bestimmten Wochentagen. Oft setzen die Busse, wie in München und Krefeld, auf feste Routen statt auf Notrufe. Einige fahren warme Speisen und Getränke zu den bekannten Sammelstellen. Zudem kursieren in sozialen Netzwerken haufenweise falsche Nummern. Oder Nummern von Obdachlosenheimen, die in diesem Fall gar nicht die beste Adresse sind.

In unserer Übersicht stehen deswegen nur von uns verifizierte Nummern, die oft erreichbar sind und Obdachlose nach einem Anruf ins Warme bringen. Zum Ausschneiden fürs Portemonnaie oder zum Speichern im Handy-Adressbuch.

Doch auch beim Anruf selbst sollte man gewisse Dinge beachten: Will der Obdachlose wirklich abgeholt werden? Es gibt Menschen, die sich bewusst dagegen entscheiden, in Einrichtungen gebracht zu werden – selbst bei erschreckend niedrigen Temperaturen. Also: Reden Sie mit den Menschen! Ist eine Person nicht mehr ansprechbar, handelt es sich um einen akuten Notfall. Dann sollte man nicht den Kältebus, sondern den Krankenwagen (112) oder die Polizei (110) informieren. Ein Anruf beim Kältebus ist dann gefragt, wenn Sie Obdachlose treffen, die abgeholt werden wollen. Er dient nicht dazu, aus der Ferne das eigene Gewissen zu beruhigen. David Gutensohn

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