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Steinewerfer verurteilt

1.-Mai-Demo Ein 53-Jähriger wurde wegen schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt

Wegen Flaschen- und Steinwürfen sowie Stockschlägen auf Polizisten bei einer Demo am 1. Mai hat das Amtsgericht einen 53-Jährigen am Donnerstag zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Die Richterin begründete ihr Urteil mit dem aggressiven Vorgehen des Angeklagten.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Angeklagte des schweren Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte schuldig machte. Demnach warf er auf einer 1.-Mai-Demonstration 2014 in St. Pauli mit Steinen und schlug mit einer Holzlatte auf Polizisten ein. Zwei Schutzhelme sollen dabei gerissen sein. Am 1. Mai 2015, so das Urteil, warf der Mann sechs Flaschen und Bruchstücke einer Steinplatte in Richtung der Beamten.

Videoaufnahmen der Polizei belasteten den Angeklagten. Außerdem sagten elf PolizistInnen vor Gericht als ZeugInnen aus. Der Angeklagte selbst schwieg zu den Vorwürfen. Der Prozess fand erst jetzt statt, weil die Identität des Mannes erst nach einer polizeiinternen Ermittlung im April 2016 festgestellt werden konnte.

Die Staatsanwältin hatte eine Haftstrafe von zwei Jahren gefordert, die Verteidigerin hatte sich für eine Bewährungsstrafe ausgesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (dpa/taz)

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