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Leben auf der Baustelle

Auf das Gelände der Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek sollen Familien ziehen – die ersten sind schon da

Achtung Baustelle: die ehemalige Röttiger-Kaserne Foto: Kirschgens

Auf den ersten Blick sieht das Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne wie die perfekte Kulisse eines Horrorfilms aus: Die Fassaden der riesigen Hallen aus rotem Backstein sind beschädigt, die Fensterscheiben eingeschlagen und teilweise mit Pressholzplatten verbarrikadiert. Die Gebäude an der Hauptverkehrsstraße zwischen Neu Wulmstorf und Neugraben-Fischbek im Alten Land werden offensichtlich schon jahrelang nicht mehr genutzt. Am Eingang prangt ein großes Schild mit der Aufschrift: „Betreten auf eigene Gefahr!“

Doch der Eindruck, auf einem verlassenen Gelände zu sein, täuscht: Keine hundert Meter hinter dem Eingang erstreckt sich eine riesige Baustelle. Vereinzelt sind schon Familienhäuser im Neubaustil fertig, andere sind noch von Gerüsten umgeben, und bei wieder anderen steht gerade das Fundament.

Das Erstaunliche: In einigen der fertigen Häuser wohnen bereits Menschen, während das gesamte Umfeld im regen Betrieb der Bagger, Lastwagen und Schwertransporter versinkt, die auf den engen Straßen verkehren. Bis 2019 soll die Siedlung fertig sein, der Name steht auch schon fest: Fischbeker Heidbrook. Von der alten Kaserne sollen einzig die großen Hallen an der Hauptverkehrsstraße bestehen bleiben und neben weiteren Wohnflächen zu Seniorenheim und Kindergarten umfunktioniert werden.

Das Kasernengelände beherbergte unter anderem die Panzergrenadierbrigade 7. Auch befanden sich eine Panzerwaschanlage, ein Munitionsdepot und Waffenschießstände auf dem Gelände. 2004 wurde der Betrieb vollständig eingestellt.

Leon Kirschgens

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