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Berliner im Bundestag

JÖRG-OTTO SPILLER, 63, Diplom-Politologe, hat als Direktkandidat souverän den Wahlkreis Mitte für die SPD gewonnen. Der frühere Weddinger Bezirksbürgermeister und Finanzexperte sitzt seit 1994 im Bundestag.

WOLFGANG THIERSE, 61, ist im Wahlkreis Pankow als Direktkandidat der SPD für den Bundestag bestätigt worden. Der Kulturwissenschaftler ist seit 1990 MdB und seit sieben Jahren Bundestagspräsident.

DETLEF DZEMBRITZKI, 62, sicherte sich zum zweiten Mal das Direktmandat in Reinickendorf, wo er auch Bezirksbürgermeister war. Seit 1998 ist der ehemalige SPD-Landesvorsitzende Mitglied des Bundestags.

SWEN SCHULZ, 37, sitzt seit 2002 für die SPD im Bundestag und konnte überraschend klar sein Direktmandat in Spandau verteidigen. Der Politologe engagiert sich in der Bildungs- und Forschungspolitik.

PETRA MERKEL, 58, konnte wie schon vor drei Jahren den Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf für die SPD gewinnen. Sie war in der vergangenen Legislatur Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestags.

MECHTHILD RAWERT, 48, hat das Direktmandat in Tempelhof-Schöneberg knapp vor CDU-Konkurrent Rzepka gewinnen können. Nun zieht die Diplom-Sozialpädagogin erstmals für die SPD in den Bundestag ein.

DITMAR STAFFELT, 56, hat zum dritten Mal in Folge seinen Wahlkreis Neukölln direkt gewonnen. Der SPD-Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium setzte sich gegen Exbürgermeister Eberhard Diepgen durch.

KLAUS UWE BENNETER, 58, konnte in Steglitz-Zehlendorf nicht mehr direkt punkten, war aber mit Listenplatz 3 gut abgesichert. Der Generalsekretär der Bundes-SPD sitzt seit dem Jahr 2002 für seine Partei im Bundestag.

MONIKA GRÜTTERS, 43, war gegen die Konkurrenz in Marzahn-Hellersdorf chancenlos. Als CDU-Spitzenkandidatin wechselt die bisherige stellvertretende Fraktionschefin und Kulturexpertin nun trotzdem in die Bundespolitik.

INGO SCHMITT, 48, hätte gern Charlottenburg-Wilmersdorf direkt erobert. Jetzt zieht der Europaabgeordnete und Vorsitzende der Berliner CDU dank dem sicheren Landeslistenplatz 2 in den Bundestag ein.

PETER RZEPKA, 61, verpasste das Direktmandat in Tempelhof-Schöneberg. Mit Listenplatz 4 war der Jurist, seit 2002 Mitglied der CDU-Bundestagsfraktion, abgesichert. Bisher war er Mitglied im Finanzausschuss.

KAI WEGNER, 33, verlor in seinem Wahlkreis Spandau und zieht über CDU-Listenplatz 5 in den Bundestag ein. Der Unternehmensberater ist Mitglied des Abgeordnetenhauses, außerdem CDU-Kreisvorsitzender in Spandau.

KARL-GEORG WELLMANN, 52 konnte in Steglitz-Zehlendorf das einzige Direktmandat für die CDU in Berlin erkämpfen. Der Rechtsanwalt kümmerte sich bisher im Abgeordnetenhaus um Stadtentwicklungspolitik.

HANS-CHRISTIAN STRÖBELE, 66, verteidigte in Friedrichshain-Kreuzberg souverän sein Direktmandat, das einzige der Grünen überhaupt. Ströbele sitzt seit 1998 im Bundestag und war nicht über die Liste abgesichert.

RENATE KÜNAST, 49, konnte einen Achtungserfolg in ihrem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg erringen. Die Bundesverbraucherschutzministerin zog aber als Spitzenkandidatin der Grünen wieder in den Bundestag ein.

WOLFGANG WIELAND, 57, hatte als Direktkandidat im Wahlkreis Mitte keine Chance. Listenplatz 2 ermöglichte dem Rechtsanwalt und ehemaligen Berliner Justizsenator aber den Einzug in den Bundestag für die Grünen.

HAKKI KESKIN, 62, wird für die Linkspartei im neuen Bundestag sitzen. Der Professor für Migrationspolitik war auf Listenplatz 4 gesetzt worden. Keskin ist Bundesvorsitzender der „Türkischen Gemeinde in Deutschland“.

GREGOR GYSI, 58, gewann in Treptow-Köpenick eines von drei Direktmandaten für die Linke.PDS. Der Rechtsanwalt war politisch zuletzt als Berliner Wirtschaftssenator tätig – bis er 2002 nach kurzer Amtszeit zurücktrat.

PETRA PAU, 42, konnte sich in Marzahn-Hellersdorf den Direkteinzug sichern. Die ehemalige Lehrerin sitzt seit 1998 im Bundestag und hielt dort seit 2002 als eine von zwei fraktionslosen Abgeordneten die Fahne für die PDS hoch.

GESINE LÖTZSCH, 44, hat ihre Konkurrenten im Bezirk Lichtenberg weit hinter sich gelassen und ihr Direktmandat für die Linkspartei.PDS verteidigt. Die Philologin sitzt seit 2002 als fraktionslose Abgeordnete im Bundestag.

MARKUS LÖNING, 45, hatte als Spitzenkandidat der FDP nichts zu befürchten. Sein 2002 erworbenes Bundestagsmandat wurde verlängert. Löning war zuletzt entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

HELLMUT KÖNIGSHAUS, 55, trat im selben Wahlkreis wie Gregor Gysi an – und musste sich daher auf seinen zweiten Platz der FDP-Landesliste verlassen. Königshaus hat seit einem Jahr einen Sitz im Bundestag.

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