kommentar: Maximilian Schmidt Über Altersarmut: Im Zweifel richtet’s der Staat
Irgendwann im Alter wird der Moment kommen, ab dem es schwer fällt, die Treppen zur eigenen Wohnung zu steigen. In Bremen hat man dann ein Problem. Denn: Der Umzug in eine barrierefreie Wohnung fällt für die meisten aus. Es fehlen entsprechende Immobilien. Und die vorhandenen sind meist viel zu teuer.
Selbst soziale Träger wie Caritas oder Bremer Heimstiftung, die sich eigentlich dazu verpflichten, bedürftige Personen aufzunehmen, richten sich nach den Preisen des freien Marktes – und nicht mal nur an dessen unterstes Segment: Das passt nicht zu dem, was RentnerInnen im Schnitt pro Monat beziehen.
Die Heimstiftung behauptet trotzdem frech, sie habe etwas für jedes Portemonnaie im Angebot. Kein Problem, sagt auch die Sozialsenatorin – und verweist auf die Möglichkeit staatliche Transferleistungen zu beantragen.
Doch das ist zu kurz gedacht: Einerseits gibt es die nur, wenn ein medizinischer Dienst die Heimbedürftigkeit attestiert. Andererseits ist nicht einzusehen, dass es einer genau zu diesem Zweck gegründeten Stiftung unter Aufsicht von Sozialsenatorin Stahmann (Grüne) nicht gelingt, ihren subventionierten Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen anzubieten. Alte Menschen nach einem arbeitsreichen Leben in die Abhängigkeit von Staat und Angehörigen zu zwingen kann nicht das Ziel von Sozialpolitik sein.
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