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Echtes Vorbild

EHRUNG Kreuzberger „Straßenuniversität“ erhält den mit 25.000 Euro dotierten Freiherr-vom-Stein-Preis

Giò di Sera ist in Kreuzberg bekannt wie ein bunter Hund. Der Wahlberliner und überzeugte Neapolitaner ist ein Künstler mit vielen Facetten. Bekannt wurde er nicht zuletzt mit seinem „Berlingo“-Slang als DJ Don Rispetto in der Multikulti-Sendung „Radio Kanaka International“.

Jetzt soll der mit 25.000 Euro dotierte Freiherr-vom-Stein-Preis für gesellschaftliche Innovation an Giò di Seras „StreetUniverCity“ in Berlin-Kreuzberg vergeben werden. In der 2006 von di Sera mitgegründeten „Straßenuniversität“ werde benachteiligten und bereits gescheiterten Jugendlichen ein „dritter Bildungsweg“ ermöglicht, begründeten die Organisatoren ihre Entscheidung. Der Preis wird am 25. November in Berlin verliehen.

Die Auszeichnung wird jährlich von der Hamburger Alfred-Toepfer-Stiftung in Kooperation mit der Berliner Humboldt-Uni und der Stiftung „Mitarbeit“ vergeben. Er wird seit 2007 auch europaweit ausgeschrieben.

Giò di Sera wurde 1964 in Neapel geboren. Wegen der Gewalt und dem Elend in seiner Heimatstadt zog der Künstler 1985 nach Berlin-Kreuzberg. Die Überzeugung, als Künstler auch gesellschaftliche Verantwortung zu tragen, sei sein Leitmotiv und führte gemeinsam mit zwei weiteren Mitstreitern zur Gründung der „StreetUniverCity“.

Dort könnten Jugendliche aus sozialen Brennpunkten zwischen 15 und 25 Jahren in einem informellen Lernumfeld Fähigkeiten und soziale Kompetenzen erwerben, die ihnen beim Einstieg ins Berufsleben helfen. Mit seinem Konzept, so die Jury, setze di Sera auf die motivierende Kraft der Identifikation mit dem Kiez und auf Vorbilder aus dem Umfeld der Jugendlichen, die Authentizität verkörpern.

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