Aufsichtsratssitzung des BER: Bund glaubt an BER-Eröffnung 2018
Auf der Baustelle des Pannenflughafens BER regiert das Prinzip Hoffnung: Vielleicht wird es ja was 2018. Neuer BER-Aufsichtsratschef soll Bretschneider werden.
Nach dem Rückzug des Berliner Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) und seiner Senatoren will sich der Aufsichtsrat am Freitag neu konstituieren. Die Sitzung dauerte am Nachmittag noch an. Für den Vorsitz kandidiert der Brandenburger Staatssekretär Rainer Bretschneider (SPD). Er sagte: „Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserer neuen Aufsichtsratsmannschaft eine gute Chance haben, einen ernsthaften Beitrag nach vorn leisten zu können.“
Die Berliner Grünen entsenden nach dpa-Informationen den 61 Jahre alten Projektmanager Norbert Preuß in das Gremium, der unter anderem den Münchner Flughafen mitgebaut hat. Nach Medienberichten will die Linken ihren Berliner Europa-Staatssekretär Gerry Woop entsenden. Für die SPD kehrt Finanz-Staatssekretärin Margaretha Sudhoff zurück. Wer das vierte Berliner Mandat in dem 20-köpfigen Aufsichtsrat übernimmt, wurde noch nicht bekannt.
Erstmals stellt sich der neue Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup den Fragen der Kontrolleure. Er war selbst Aufsichtsrat, bevor er vergangene Woche Karsten Mühlenfeld als Geschäftsführer ablöste, der nach einem Führungsstreit mit dem Kontrollgremium gehen musste. Bomba sagte, durch Mühlenfelds Weggang seien bei dem Projekt keine großen neuen Probleme aufgetreten. Der bisherige Staatssekretär Lütke Daldrup sei als Spezialist und guter Fachmann in der jetzigen Situation der richtige Mann.
Ihm steht Heike Fölster als Finanzchefin zur Seite. Weil das Unternehmen die Zahl von 2000 Beschäftigten überschritten hat, wird es künftig auch einen Arbeitsdirektor in der Geschäftsführung geben. Die Arbeitnehmerseite hat den Düsseldorfer Rechtsanwalt Manfred Bobke-von Camen vorgeschlagen, der den Posten bis 2008 schon einmal bekleidet hatte.
Vor wenigen Tagen hatte der Flughafen ein Gutachten veröffentlicht, wonach es bis zum Start des BER auch 2019 werden könnte, wenn sich die Organisation nicht verbessere. Die Deutsche Flugsicherung hält in dem Fall sogar eine Verzögerung bis 2020 für möglich, weil dann neue Fluglotsen ausgebildet werden müssten.
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