Milliardenverlust bei Energiekonzern: Eon will 1.300 Stellen streichen
Eon konnte bei niedrigen Strompreisen nicht mithalten und muss für den Abbau seiner AKW bezahlen. Weil das Geld kostet, will der Konzern Stellen streichen.
Nun will der Konzern Stellen abbauen. Insgesamt dürften bis zu 1.300 Arbeitsplätze wegfallen, davon etwa 1.000 in Deutschland, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Essen. Damit einher geht ein interner Umbau. Ab dem Jahr 2018 sollen so dauerhaft 400 Millionen Euro eingespart werden. Aktuell hat Eon insgesamt rund 43.000 Mitarbeiter.
„Wir müssen Eon maßgeblich verändern, aber wir werden die mit einem Höchstmaß an Respekt gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machen“, versprach Konzernchef Johannes Teyssen. Geplant sind Regelungen zum Vorruhestand, Abfindungen und die Möglichkeit, für bis zu vier Jahre in eine Qualifizierungs- und Transfergesellschaft zu wechseln.
Für die Aktionäre wird der Verlust aber nicht zu spüren sein: Eon will auch für 2016 eine Dividende auszahlen, die aber von zuletzt 0,50 Euro je Anteilsschein auf 0,21 Euro schrumpft. Für das laufende Jahr will Eon wieder 0,30 Euro zahlen. „Die Bilanz des Übergangsjahres 2016 ist eine Zäsur, die den Weg von Eon in die neue Energiewelt frei macht“, meinte Konzernchef Johannes Teyssen.
Wegen der Einspeisung von Wind- und Solarenergie waren Strompreise gesunken und Eon konnte im Wettbewerb nicht mithalten, hatte deshalb seine Kraftwerks-Sparte Uniper als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht und musste im vergangenen Jahr viele Milliarden Euro darauf abschreiben. Außerdem muss der Konzern nocht für den Abbau seiner Atomkonzerne 10 Milliarden Euro an den staatlichen Atomfonds überweisen.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!