Plutonia Plarre freut sich auf die Grüne Woche: Ein Argentinier in der Uckermark
Schnee, so weit das Auge reicht. Die 1.200 Hektar Ackerfläche des Ökodorfs Brodowin in Brandenburg sind unter einer weißen Pracht begraben. Viel sehen können die 22 Gäste einer internationalen Delegation also nicht, wenn sie am heutigen Donnerstag den Ökobetrieb besuchen. Die Männer und Frauen kommen aus Afrika, Südamerika, Asien, aber auch aus Europa. Einige sind Bauern, andere arbeiten für Ministerien oder Agrarorganisationen, auch viele Journalisten sind darunter. Das Auswärtige Amt hat sie im Rahmen der Grünen Woche eingeladen.
Die Leistungsschau der Landwirte eröffnet am Donnerstagabend wieder ihre Pforten. 1.650 Aussteller aus 66 Ländern zeigen ihre Produkte aus Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Gartenbau. Bis 29. Januar werden rund 400.000 Besucher erwartet. Zahlreiche Veranstaltungen und ein ambitioniertes Rahmenprogramm ranken sich um Kühe und Ackerfrüchte.
Die wohl größte Veranstaltung ist wie immer die der Kritiker. Auch diesmal rufen BUND und andere Organisationen am Samstag, 29. Januar, zur Demonstration auf: „Wir haben die Agrarindustrie satt“. Auch diesmal wird mit 15.000 Teilnehmern gerechnet. Die Zahl ist seit sieben Jahren konstant. So lange schon gibt es die Demo „Wir haben es statt“.
David Marcos Hughes ist Teilnehmer des vom Auswärtigen Amts organisierten Rahmenprogramms. Seit den 60er Jahren lädt das Amt über die Botschaften seine Gäste ein. Fünf Tage lang besuchen die Teilnehmer landwirtschaftliche Projekte und Organisationen in Berlin und seinem Umland. Der 58-jährige Hughes bewirtschaftet in Argentinien 3.000 Hektar Land. Er betreibe eine konventionelle Landwirtschaft, aber der Besuch des Ökodorfs in Brodowin interessiere ihn trotzdem sehr, sagt er. Wegen des Schnees und der Kälte wird es dort in den Kuhstall gehen. Aber auch bei der Demo am Samstag will er dabei sein. „I am open minded.“ Foto: dpa
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