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Artenschutz Schleswig-Holsteins Tieren geht es mies. Umweltminister Habeck will das verbessern

Als wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen will Schleswig-Holstein in den nächsten zehn Jahren neue Auen an Flüssen und Bächen schaffen. Bis zum Jahr 2027 sollen fünf Prozent Streckenlänge an besonders schützenswerten Gewässern im Norden entsprechend naturnah gestaltet werden, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch in Kiel. Er stellte den „Jahresbericht zur biologischen Vielfalt – Jagd und Artenschutz“ vor.

„Insgesamt geht es den Arten schlecht“, sagte Habeck. Der Druck auf die Artenvielfalt sei durch die intensive Landnutzung etwa durch die Landwirtschaft enorm, dennoch ließen sich mit Naturschutzpolitik Erfolge erzielen, sagte Habeck. So hätten Blühstreifen an Feldern und Äckern die Population der stark gefährdeten Rebhühner verbessert. Ein besonders positives Beispiel sei die Verbreitung des Fischotters. Seit 2009 habe sich die Zahl der gezählten Seeotter im Norden von 43 auf 195 mehr als vervierfacht.

„Die Auen als Lebensräume für Otter und viele andere Tiere und Pflanzen sind aber eine Seltenheit geworden, weil Flüsse und Bäche über Jahrzehnte begradigt wurden“, sagte Habeck. Rund 60 Kilometer der rund 1.200 Kilometer Uferbereiche an schützenswerten Gewässern sollen daher bis 2027 zu Auen renaturiert oder die Planungen hierfür vorangetrieben werden.

Sorge bereitet Habeck der Rückgang an arten- und strukturreichem Dauergrünland, das nicht regelmäßig gemäht wird. Außerhalb von Naturschutzflächen und Eigentumsflächen der Stiftung Naturschutz gebe es in Schleswig-Holstein nur noch rund 7.000 Hektar. Allein von 2010 zu 2013 sei das artenreiche Grünland um zwei Drittel geschrumpft. Beim artenreichen Feuchtgrünland habe es von 1982 bis 2014 sogar einen Flächenverlust um 87 Prozent auf 828 Hektar gegeben. (dpa)

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