UN-Ermittler über Südsudan: Sexuelle Gewalt ist „völlig widerlich“
Im Südsudan werden Vergewaltigungen als Kriegsmittel eingesetzt. Die Gewalt habe unvorstellbare Ausmaße erreicht, berichten UN-Ermittler.
Vergewaltigungen werden demnach als ein Mittel zur ethnischen Säuberung verwendet. „Der Umfang der Massenvergewaltigungen von Zivilistinnen sowie die fürchterliche Art der Vergewaltigungen durch bewaffnete Männer aller (am Bürgerkrieg beteiligten) Gruppen ist völlig widerlich“, sagte Ermittlungsleiterin Yasmin Sooka.
Das Untersuchungsteam der UN hatte am Mittwoch einen zehntägigen Besuch in dem afrikanischen Land abgeschlossen. Es kündigte am Freitag an, Sonderermittlungen einfordern zu wollen, um Beweise für Vergewaltigungen zu sammeln, die bei künftigen rechtlichen Strafverfolgungen verwendet werden könnten. Der UN-Berater für die Prävention von Völkermorden, Adama Dieng, hatte kürzlich davor gewarnt, dass die junge Nation drohe, in einen Genozid zu geraten.
Eine junge Frau in der nördlichen Stadt Bentiu hatte dem Team nach Angaben der Untersuchungsbeauftragten von der Normalität von Vergewaltigungen berichtet. „Es gibt kein Stigma rund um Vergewaltigungen, weil sie für uns normal sind; sie passieren uns jeden Tag“, sagte sie. In der Stadt Yei im Süden des Landes hatten Frauen der Nachrichtenagentur AP davon berichtet, von Regierungssoldaten sexuell missbraucht worden zu sein.
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