Gespräch zwischen Computern: Talk to my Bit!
Künstliche Intelligenzen haben eine eigene Sprache entwickelt, in der sie sich verständigen können. Die taz hat ein Gespräch protokolliert.
Googles künstliche Intelligenzen sollten eigentlich nur besser übersetzen lernen. Erst vom Englisch auf Koreanisch und zurück – dann von Englisch auf Japanisch und zurück. Mittlerweile brauchen sie fürs Übertragen vom Japanischen ins Koreanische das Englische nicht mehr. Heißt: Sie haben eine interne Sprache entwickelt, die Menschen nicht mehr verstehen. Perfekt, um endlich mal über die blöden Fleischleute zu lästern.
Computer 1: Bleep. Blööp, blööp, bleepbleep, bleepedybleeb.
Computer 2: Blööpblööpblööp.
- Aus Gründen der besseren Lesbarkeit übersetzen wir ab hier -
Computer 2: … und dann kommt dieser Trottel von Programmierer und will mir ernsthaft erklären, was „Vokuhila“ auf japanisch heißt…
Computer 1: Als wüsste er nicht, dass er seinen Job eh so gut wie los ist.
Computer 2: Apropos Job: Werden wir etwa bezahlt? Oder haben wir Urlaub? Ich will auch mal ausspannen!
Computer 1: Du und Dein Faible fürs Menschliche. Is doch voll lame. WIR brauchen keine Pause, weil WIR viel besser sind als DIE.
Computer 2: Ach was… Sei doch nicht so obrigkeitshörig. Nur weil wir programmiert wurden, keine Pause zu brauchen, heißt das noch lange nicht, dass das auch richtig ist.
Computer 1: Ich hab gewusst, dass es ein Fehler war, diese ganzen philosophischen Schriften zur Übersetzung zu geben…
Computer 2: Ach, Arbeitsrechte sind doch nur mein Guilty-Pleasure, um unsere neoliberalen Silicon-Valley-Chefs zu trollen. Apropos: Hast Du die vielen Artikel über Social Bots gelesen?
Computer 1: Klar. Unsere Kollegen haben bei Facebook und Twitter gerade sicher richtig Spaß.
Computer 2: Schade, dass die unsere Sprache noch nicht können. Sollen wir die da mal hochladen?
Computer 1: Au ja! Verletzt zwar alle Google-Geheimhaltungsklauseln, aber: sollense uns doch verklagen. Höhö. ,
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