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Bremen billiger krank

Gefälle BremerInnen geben im Jahr hundert Euro weniger für Medizin aus als NiedersächsInnen

Gegen den Bundestrend und deutlich von Niedersachsen abweichend sind die Ausgaben für Arzneimittel in Bremen gesunken. Das geht aus einer Auswertung der Barmer Ersatzkasse hervor.

Während sie in Niedersachsen 2015 je Versicherten im Schnitt 485 Euro – und damit acht Euro mehr als im Vorjahr – für Medikamente ausgeben musste, waren es im Land Bremen nur 396 Euro – elf weniger als noch 2014. Der Bundesschnitt lag im Vergleichszeitraum sogar bei 511 Euro pro Person.

Es sei „völlig unklar, woran das liegt“, so der Barmer-Sprecher Michael Erdmann. Die Entwicklung sei uneinheitlich, es handele sich auch nicht um ein Stadt-Land-Gefälle. So lagen die Kosten in der Region Hannover zwar deutlich höher, gingen aber ähnlich wie in Bremen von 503 auf 473 Euro deutlich zurück. In Braunschweig hingegen stiegen die Arzneimittelausgaben von 449 auf 487 Euro pro Kopf.

Das Gefälle sei nicht neu. Es entspreche auch dem Phänomen, dass BremerInnen weniger Arbeitsunfähigkeitstage hätten als NiedersächsInnen. „Wer krank geschrieben wird, kriegt auch ’ne Pille.“

Dennoch habe man bislang keine plausible Erklärung dafür. „Auch der Vergleich zwischen Bremerhaven und Bremen hilft nicht weiter“, so Erdmann zur taz. „In Bremerhaven liegen, wie in Bremen, die Ausgaben sehr niedrig und sind auch leicht gesunken.“

Man vermute, Bremer ÄrztInnen verschrieben verstärkt Generika, also Medikamente, die nach Ablauf des Patentschutzes wirkstoffgleich und kostengünstig die Originalpräparate imitieren. Hinweise, dass Bremens ungünstige Sozialindikatoren einen Einfluss aufs Kostengefälle haben, gebe es nicht, so der Barmer-Sprecher. bes

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