Kolumne Leipziger Vielerlei: Feuern und Feuer
Auf einen folgenschweren Flugzeugabsturz folgt der Abturz von Unister. Jetzt hagelt es Kündigungen. Wo brennt's noch? Frauke Petry weiß es.
A uf das Leipziger Unternehmen Unister ist Verlass. Diese Woche lief die nächste Folge dessen, was RTL2 sicher mal als mehrteilige Krimiserie zeigen wird. Previously on Unister: Flugzeugabsturz im Juli über Slowenien, dabei starb der „Ab in den Urlaub“-Gründer und hinterließ ein Wirrwarr aus Diamantenhandel, einem Koffer voller Geld, im Unternehmen involvierter Männer mit Neonazi-Biografie – und jetzt wird gekündigt. Denn nach dem Absturz hat das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Mindestens 100 Mitarbeiter müssen den Betrieb nun verlassen. 250 sind schon freiwillig gegangen.
Einigermaßen zuverlässig liefert auch der Stadtrat Gesprächsstoff. Am Mittwoch wurde getagt. Nicht nur Doppelhaushalt und Schulanbauten waren Themen; es ging auch um eine Dreck-weg-App, die es Bürgern der Stadt ermöglichen soll, Dreckecken einfach und schnell zu melden.
Dresden hat einen ähnlichen Dreck-weg-Service schon seit Jahren – das lief eher langsam an. Kam doch erst diese Woche die Nachricht, dass Lutz Bachmann nach Teneriffa gezogen ist.
Im Musikviertel wurde Frauke Petrys Auto angezündet. Daraufhin schreibt sie auf ihrer Facebookseite: „Die Angriffe auf AfD-Mitglieder haben in den vergangen Monaten ein Maß erreicht, das an Terror grenzt.“ Nun ja. AfD-Mitglieder reichen tatsächlich immer mehr Anzeigen ein, weder Gewalt von links noch von rechts darf verharmlost werden. Aber dann bitte auch konsequent: Gewalt gegen Flüchtlinge bezeichnet Petry auch mal als „Bürgerproteste“. Und in Pforzheim wird gegen einen AfD-Kreissprecher ermittelt, der das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften als zivilen Ungehorsam abtut.
Vielleicht waren die Brandstifter von Petrys Auto ja auch nur besorgte Bürger?
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