Raumsonde Rosetta der ESA: Ende einer Dienstfahrt
Seit März 2004 ist sie unterwegs. Nun wird Rosetta wird auf den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufschlagen.
Nur noch wenige Stunden, dann ist es vollbracht. Gegen 12.40 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll die Raumsonde Rosetta auf den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, von Raumforschern zärtlich Tschuri genannt, prallen. Das große Finale einer mehr als zehnjährigen Reise. Ein letztes Mal soll die 165 Kilogramm schwere Sonde im Landeanflug Kraterlandschaften, Geröllberge und Staubwüsten fotografieren. Dann ist ihr Auftrag erfüllt, alle Geräte werden abgeschaltet.
Rosetta ist das Prestigeprojekt der europäischen Raumfahrtagentur (ESA). Ihre Mission gilt als eine der spektakulärsten der unbemannten Raumfahrt. „Europas Kometenjäger“ nennt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt die kleinwagengroße Sonde. Im März 2004 war sie in Richtung des Gesteinsbrockens Tschuri gestartet. Mehr als zehntausend Fotos hat sie seitdem an die Erde gesandt.
Die Mission sollte wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems bringen. Denn mit Tschuri sollte die Sonde einen der ältesten Himmelskörper untersuchen, vor 4,6 Milliarden Jahren soll der entenförmige Komet entstanden sein.
Im November 2014 konnten die Raumforscher den ersten großen Erfolg feiern: Die Sonde Philae, die huckepack mit Rosetta gereist war, prallte zwar nach einem dramatischen Anflug mehrmals von Tschuris Oberfläche ab und hopste etwa zwei Stunden wie ein Flummi über den Kometen. Doch schließlich blieb sie liegen. Zum ersten Mal konnten Forscher Bilder und Bodenproben eines Kometen auswerten.
Das Ergebnis der 1,3 Milliarden Euro teuren Mission: Alles wie erwartet. Der Komet sieht fast genau so aus, wie sich die Forscher ihn ohne Nahaufnahmen vorgestellt hatten. Eine Überraschung war weniger das Aussehen als die Beschaffenheit der Oberfläche: An manchen Stellen ist sie stahlhart, an anderen butterweich. So gilt die Mission als großer Erfolg.
„My instruments are ON all the way to end of #CometLanding“, twitterte die Sonde am Donnerstag. Bis zum Schluss will sie neue Daten liefern. Sehr zur Freude der Forscher, die noch jahrzehntelang mit der Auswertung beschäftigt sein werden.
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