piwik no script img

Ex-Hertie vor dem Abriss

STADTENTWICKLUNG Investor plant Einkaufszentrum

Nach dreijährigem Leerstand ist die Zukunft des ehemaligen Hertie Geländes in Barmbek beinahe in trockenen Tüchern. „Zu 99 Prozent wird das unser Projekt sein“, sagt der Sprecher des Düsseldorfer Projektentwicklers Development Partner AG (DP), Ralf Bettges. Der Projektentwickler hat bereits zwei Ex-Hertie-Filialen in München entwickelt – und dabei an beiden Standorten auf die Ansiedlung der Billigkaufhauskette Woolworth, der Supermarktkette Tengelmann und der Drogeriemarktkette DM gesetzt.

Ähnliche Pläne hat DP nun auch für Barmbek. Hier will der Projektentwickler 50 Millionen Euro investieren, um das alte Kaufhaus abzureißen und an die Stelle einen mehrgeschossigen Glasbau zu setzen, mit Lebensmittelläden im Untergeschoss und Einzelhandel im Erd und ersten Obergeschoss. In den oberen Stockwerken seien auch Wohnungen denkbar, so Bettges.

Zwar wurde der Kaufvertrag mit dem englischen Finanzinvestor Dawnay Day und der Investmentgesellschaft Hilco, die die Hertie-Häuser 2005 von Karstadt-Quelle kauften, noch nicht unterzeichnet. Das Erbpachtrecht und die komplizierten Eigentumsverhältnisse, die einer Entwicklung des Geländes bislang im Weg standen, seien aber inzwischen geklärt.

Im August 2009 musste die Barmbeker Filiale an der Fuhlsbüttler Straße wegen Insolvenz schließen. Seitdem steht das Kaufhaus – ganz zum Ärger des benachbarten Buchhändlers Ulrich Hoffmann – leer. Der hatte bereits im Frühjahr 2011 mit einer Initiative Unterschriften gegen die Verwahrlosung des Gebäudes gesammelt und von Bezirk und Eigentümern mehr Transparenz gefordert. Die Pläne seien aber noch nicht mit dem Bezirk abgestimmt, sagt Bezirksamtssprecher Peter Hansen. In Kürze solle der Kauf des über acht Millionen Euro teuren Geländes abgewickelt werden.  LKA

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen