Die Wochenvorschau: Ein ganzer Packen Zukunft
Flughafen kann Berlin nicht mehr, vielleicht auch keine Wahlen. Fashion Week und Filmfest „Things to come“ wagen dennoch den Blick in die Zukunft.
Soll man jetzt wirklich den bayerischen Krummdenker Karl Valentin zitieren, der mal so schön gegrantelt hat, dass selbst die Zukunft früher mal besser war?
Aber wenn er doch recht hat!
Womit man, wie könnte es anders sein in dieser Stadt, schon wieder beim BER wäre, dem immer noch neuen und so gar nicht fertigen Hauptstadtflughafen. Der seine bessere Zukunft längst hinter sich hat. Die Zeit nämlich, in der man noch glaubte, er könne eröffnet werden. Was dann gleich mehrfach nicht geklappt hat. Wegen Brandschutzfragen. Ein weiter brennend spannendes Thema. Heute, am Montag, wird es im Roten Rathaus bei einem Spitzentreffen mit allen am BER Beteiligten diskutiert. Weil die Genehmigung für den neuen Flughafen längst noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Gleich um einen ganzen legislaturlangen Packen Zukunft geht es am Mittwoch im Abgeordnetenhaus, wenn sich der Innenausschuss zur Sitzung trifft. Geklärt werden muss dabei, ob aufgrund der vielen und von der Landeswahlleiterin angemahnten technischen Probleme überhaupt ordnungsgemäße Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten durchgeführt werden können. Oder ob man sich an diesem für die Wahl prognostizierten 18. September nicht was ganz anderes, als Kreuze zu machen, vornehmen kann.
Zum Beispiel in den Kleiderschrank gucken und dort Platz schaffen für das Neue, das auf jeden Fall kommen wird. In manchen Branchen wird nicht nur von der Zukunft gesprochen. Da wird die Zukunft einfach gemacht. Die Modebranche zum Beispiel weiß schon jetzt, ob man sich in einer noch etwas ferneren Zeit, 2017 nämlich, warm anziehen muss oder vielleicht auch nicht. Dieses Wissen wird ab Dienstag bei der Berliner Fashion Week präsentiert. Bis Freitag werden dabei auf Messen und Modeschauen die Trends für Frühjahr und Sommer 2017 vorgestellt.
Mit dem Blick in die Zeitenfolge kennt sich auch das Filmgeschäft bestens aus und ist dabei sogar mit dem Futur II vertraut, also dieses „es wird gewesen sein“. Das ist letztlich Verhandlungsgrundlage aller Science-Fiction-Filme. Und mit dem gesicherten Wissen einschlägiger Beiträge zu diesem Genre lässt sich ab Donnerstag im Museum für Film und Fernsehen an der Potsdamer Straße bei der Schau „Things to Come“ begucken, wie wir in der Zukunft leben werden.
Aber man kann sich schon weiter erst mal an der Gegenwart festhalten. Zu der auch der Valentin-Karl seine Meinung hatte. „Heute“, wusste der Dialektiker, „ist die gute alte Zeit von morgen.“
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