: Keine Zeit für Unterricht
SCHULE Eine Online-Umfrage an Niedersachsens LehrerInnen stellt die falschen Fragen
Der Streit um längere Unterrichtszeiten für Niedersachsens LehrerInnen geht in die nächste Runde: In einer von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) in Auftrag gegebenen Online-Umfrage sollen 90.000 PädagogInnen berichten, welche Teile ihrer Arbeit sie als besonders herausfordernd empfinden.
„Wir kommen nicht zu unserer Kernaufgabe, weil wir so viele Belastungsfaktoren haben“ – diese Klage höre sie aus den Kollegien immer wieder, so Heiligenstadt. Geklärt werden soll jetzt, ob LehrerInnen bei Verwaltungsaufgaben und Dokumentationspflichten entlastet werden können, sagte die Ministerin: „Es geht um mehr Zeit für gute Schule.“
Heiligenstadt war im vergangenen Sommer mit dem Versuch gescheitert, Gymnasiallehrer zu einer zusätzlichen Stunde Unterricht pro Woche zu verpflichten. Da ihr Kultusministerium nicht sagen konnte, wie viele Stunden PädagogInnen welcher Schulform überhaupt arbeiten, verstoße die Mehrarbeit allein an Gymnasien gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung, urteilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.
Nach der Gesamt-Arbeitsbelastung für Unterricht, Vorbereitung und Korrekturen lässt Heiligenstadt aber auch in der aktuellen Studie nicht fragen: Die soll später ein Expertengremium diskutieren. Eine genauere Dokumentation der LehrerInnen-Arbeitszeit wird dagegen von einer Untersuchung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erwartet, deren Ergebnisse nach den Sommerferien vorliegen sollen. WYP
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