kommentar von Klaus Wolschner: Bloß nicht nachdenken!
Nervig für die Politiker ist sie – diese ewige Diskussion mit den Bürgerinitiativen zur A281! Immer wieder die Kritik an ihrer Autobahnplanung. Der Planungsprozess sei einfach „zu weit“, beschied am Dienstagabend der grüne Verkehrspolitiker Ralf Saxe die Nervgeister, es gebe eine „eindeutige Beschlusslage“. Punkt. „Das Thema ist gegessen“, sprang ihm Heiko Strohmann von der CDU-Opposition bei. Jetzt wird nicht mehr diskutiert.
Die Fragen der Bürgerinitiativen blieben also offen. Warum wird den Unternehmen des GVZ seit acht Jahren eine provisorische Lösung an der Neuenlander Straße zugemutet, obwohl eine bessere, ampelfreie Lösung auch planungsrechtlich beschlossen war? Was ist der Vorteil des Neubaus der Unterführung, der mindestens drei Jahre Sperrung eines Autobahnzubringers mitten in der Stadt bedeutet? Kann der Zeitvorteil von nicht einmal einer Minute – später kann man dort durchgehend 80 Stundenkilometer fahren, derzeit auf auf rund drei Kilometern nur 50 – die 150 Millionen Kosten rechtfertigen?
Den Konflikt mit den Verkehrsplanern scheuen die Bremer Politiker: Schon einmal hat ein Gerichtsurteil sie gezwungen, denen ein Umdenken zu verordnen. Unverhohlen haben sich Grüne darüber gefreut, damals, dass ihr Bausenator den Prozess gegen die Bürgerinitiativen verloren hat. Muss es wieder so kommen?
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