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Asklepios mahnt Streikende ab

Druck Beschäftigte der Asklepios-Kliniken wurden wegen Teilnahme an Warnstreik abgemahnt

39 Krankenschwestern und -pfleger haben wegen ihrer Teilnahme an einem Warnstreik der Gewerkschaft Ver.di eine Abmahnung vom Krankenhausbetreiber Asklepios kassiert. Die Betroffenen gehen dagegen rechtlich vor. „Wir sehen diese Abmahnungen ganz klar als ein Instrument der Einschüchterung“, sagt Ver.di-Sekretärin Hilke Stein.

Rund 1.600 Beschäftigte des Uniklinikums Eppendorf und der Asklepios-Kliniken hatten sich in der vergangenen Woche im Tarifkonflikt mit dem städtischen Arbeitgeberverband Krankenhäuser (KAH) an einem eintägigen Warnstreik beteiligt. Das Angebot der Gewerkschaft Ver.di, für sensible Bereiche eine Notdienstvereinbarung abzuschließen, damit es keine zusätzliche Gefährdung der Patienten gäbe, lehnte der KAH ab. Der KAH wollte, dass alle Stationen mit einer Wochenendbesetzung funktionsfähig bleiben. Die Ver.di-Notdienstvereinbarung sah hingegen vor, Stationen mit zu erwartender hoher Streikbeteiligung zu schließen, die PatientInnen auf nicht bestreikte Stationen zu verlegen und den Betrieb der Intensiv- und Aufnahmestationen herunterzufahren.

Da es keine Einigung gab, verpflichtete Asklepios MitarbeiterInnen zum Notdienst, um Verlegungen von PatientInnen zu vermeiden. „Um sowohl die Versorgung und Sicherheit aller PatientInnen als auch der eingehenden Notfälle sicherzustellen, hatten wir an ausgewählte MitarbeiterInnen sogenannte Notdienstbestellungen für den Streiktag ausgesprochen“, sagt Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann.

Die MitarbeiterInnen seien darauf hingewiesen worden, dass das Streikrecht, nach der Rechtsauffassung von Asklepios hinter einer Notdienstbestellung hintanstehe. „Wo die Stadt Hamburg als Miteigentümerin auftritt, darf eine Einschüchterung von Beschäftigten mit Wildwestmethoden nicht geduldet werden“, kommentiert der Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, Deniz Celik, das Vorgehen von Asklepios. Kai von Appen

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