: Koalition soll weiblicher werden
Personal Die meisten Namen der grünen Minister in Baden-Württemberg sind die alten. Die CDU hat noch nicht entschieden
Rund die Hälfte der Namen derer, die ins Kabinett Kretschmann II einziehen werden, ist noch unbekannt. Die grünen Minister Franz Untersteller (Umwelt), Theresia Bauer (Wissenschaft) und Winnie Hermann (Verkehr) sind dagegen gesetzt. Letzteren wollte die CDU als bekennenden Stuttgart-21-Gegner unbedingt verhindern, scheiterte damit aber am landesväterlichen Machtwort.
Was die Grünen außerdem besonders freut und die Schwarzen grämt: Die Wahlsieger bekommen das Finanzressort. Der Minister könnte gut eine Ministerin sein, jedenfalls hat Kretschmann versprochen, die Frauenquote einzuhalten. Im Gespräch ist die bisherige Fraktionschefin Edith Sitzmann. Die wird – wie Bauer – schon jetzt als mögliche künftige Spitzenkandidatin gehandelt.
Die CDU hatte ebenfalls in Aussicht gestellt, „etwa die Hälfte“ ihrer Kabinettsposten mit Frauen zu besetzen. Fest steht bisher nur, dass Thomas Strobl als Innenminister wird. Der Merkel-Vize, der sich nach dem Desaster von Spitzenkandidat Guido Wolf selbst zum neuen starken Mann des Landesverbands ausrief, könnte solche Stärke demonstrieren durch Berufung von Friedlinde Gurr-Hirsch ins Agrarministerium. Dort war sie vor 2011 schon Staatssekretärin, kommt aus Strobls Bezirksverband und kollidiert deshalb mit dem bisher heiligen Regionalproporz.
Wolf wiederum, der sich nur zwei Tage nach der Landtagswahl zum CDU-Fraktionschef küren ließ, könnte sogar Superminister werden – in einem Wirtschaftsressort, das zusätzlich mit den Bereichen Arbeit, Städtebau, Tourismus oder Europa üppig ausgestattet ist.
Eines steht allerdings felsenfest: Einen Streit um das Amt der Integrationsministerin wird es in dieser Koalition nicht geben. Der Job wurde von Grün-Schwarz nämlich schlicht abgeschafft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen